Mit einem Besuch bei den versammelten Startbahngegnern schließt Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) an diesem Donnerstag seinen sogenannten Dialogprozess über die Zukunft des Flughafens ab. Seehofer will sich im Freisinger Ortsteil Attaching die möglichen Auswirkungen der neuen Piste selbst zu Gemüte führen.
Der Ministerpräsident trat vorab erneut der Einschätzung entgegen, er habe sich schon von den Plänen verabschiedet. Seehofer bekräftigte im Landtag, dass die Causa "noch vor der Weihnachtsfeier der Fraktion" "erledigt" werde. Ursprünglich hatte er eine Entscheidung für November angekündigt.
Wer weiter für den Bau der Startbahn ist
Sein Vorgänger als CSU-Chef, Erwin Huber, appellierte an Seehofer, bei der dritten Startbahn zu bleiben: Es handele sich um das wichtigste Projekt Bayerns, sagte der CSU-Wirtschaftspolitiker der SZ. "Dessen ist sich Horst Seehofer ganz bestimmt bewusst."
Streit um Dritte Startbahn:Mal schön auf dem Boden bleiben
Sowohl Gegner als auch Befürworter einer dritten Start- und Landebahn am Münchner Flughafen argumentieren mit Verkehrsstatistiken. Das könnte falsch sein. Ein Überblick.
Auch Vertreter der Wirtschaft forderten, das Projekt keinesfalls zu beerdigen. "Nur mit Ihrer deutlichen Positionierung für dieses wichtige Vorhaben kann der Wirtschaftsstandort Bayern nachhaltig gestärkt werden", schreiben die Chefs der IHK, der Handelskammer und der Vereinigung der Wirtschaft in einem Brief. Unterzeichnet haben mehr als 70 Unternehmer und Geschäftsführer, darunter Paulaner-Geschäftsführer Stefan Schmale.
Im Landtag hatten die Freien Wähler am Mittwoch versucht, die Startbahn per Dringlichkeitsantrag zu kippen. Um allerdings vor dem Treffen in Attaching "keine unnötige Schärfe reinzubringen", wie der Freisinger Abgeordnete Benno Zierer sagte, zog die Fraktion den Antrag zurück.