Augsburger Puppenkiste:Ware oder wahre Weihnacht

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Der kleine Ben macht unerwartet die Bekanntschaft mit dem Weihnachtsmann Niklas Julebukk und dem Engelchen Matilda. (Foto: Augsburger Puppenkiste)

Die Augsburger Puppenkiste bringt ein weiteres Marionettentheaterstück auf die Leinwand. "Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel" läuft an den vier Adventssonntagen im Kino.

Von Barbara Hordych

Es klingt wie sein ganz persönliches Weihnachtsmärchen, was Klaus Marschall, der Leiter der Augsburger Puppenkiste, erzählt: "Die Verfilmung der biblischen 'Weihnachtsgeschichte' im vergangenen Jahr war ein so großer Erfolg, dass wir beschlossen haben, auch in diesem Jahr eines unserer Marionettentheaterstücke auf die Leinwand zu bringen", sagt er. Normalerweise erreichten sie mit ihren etwa 440 Vorstellungen rund 92 000 Besucher im Jahr; als die "Weihnachtsgeschichte" an den vier Adventssonntagen in den Kinos lief, kamen deutschlandweit noch einmal 100 000 Zuschauer hinzu.

"Tolle Rückmeldungen gab es nicht nur von den Zuschauern, sondern auch von den Kinobetreibern. Die fragten sofort, welches Stück wir dieses Jahr verfilmen würden", sagt Marschall. Er entschied sich für eine moderne Weihnachtsgeschichte. Das Stück "Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel" nach der Vorlage von Cornelia Funke, der Autorin von Büchern wie "Herr der Diebe" und "Tintenherz".

"Die Bühnenfassung haben wir bereits 2007 herausgebracht, sie aber lange nicht mehr gespielt", erklärt der Puppenkisten-Chef. Der ist schon gespannt, ob der Film auf der großen Leinwand an den vier Adventssonntagen ähnlich gut funktioniert wie sein eher klassischer Vorgänger. Immerhin startet der Film in 400 Kinos statt wie zuvor in 300, als Spielorte sind zu Deutschland und Österreich in diesem Jahr noch die Schweiz und Lichtenstein hinzugekommen.

"Niemand muss befürchten, dass es sich um die amerikanisierte Version der Weihnachtsgeschichte handelt", erklärt Marschall. Vielmehr kritisiere Funkes Geschichte den übermäßigen Konsum, der mit dem Fest einher gehe. Und erzählt von dem Weihnachtsmann Niklas Julebukk.

Der ist zwar noch relativ jung, verfügt aber trotzdem über eine ganz einzigartige Fähigkeit: Er vermag in die Träume der Kinder hineinzuhorchen und deren kleine, heimliche Wünsche zu erfüllen. Genau deshalb ist er aber seinem Gegenspieler, dem fiesen Waldemar Wichteltod, ein Dorn im Auge. Denn der hat auf einer Tagung beschließen lassen, keine Geschenke mehr zu verteilen, die nicht mit Geld zu bekommen und zu bezahlen sind. Möglichst groß und möglichst teuer sollen sie sein.

Unglücklicherweise ist Julebukk ausgerechnet an Weihnachten aufgrund eines Gewitters gezwungen, eine gefährliche Notlandung hinzulegen. Mit seinem Wohnwagen, den Kobolden Fliegenbart und Ziegenbart, dem Rentier Sternschnuppe sowie dem Engelchen Matilda findet er sich - und das ist wiederum sein Glück - in der Straße wieder, in der Charlotte und Ben wohnen. Die beiden Kinder sind sofort bereit, Julebukk und den "wahren" Heiligabend vor dem bösen Wichtelteltod und seiner Nussknacker-Armee zu retten ...

"Der große Zuspruch im vergangenen Jahr hat uns darin bestätigt, dass unsere Erzählgeschwindigkeit für Kinder genau richtig ist. Der Inhalt kann wirklich verstanden werden, es geht nicht nur um eine schnelle und laute Bespaßung", sagt Marschall. Schnell sollten allerdings die Zuschauer sein, die Julebukks Abenteuer als Puppentheaterstück in der "Kiste" sehen wollen. Denn die Vorstellungen sind schon nahezu ausverkauft.

Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel, D 2017, Regie: Klaus Marschall, So., 3., So., 10., So., 17. und So., 24. Dez.

© SZ EXTRA vom 30.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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