Auftritt für Flüchtlinge:Auch Grönemeyer kommt

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Sagte spontan einen Auftritt in München zu: Herbert Grönemeyer, hier bei einem Konzert im Mai in Chemnitz. (Foto: dpa)

Das Solidaritätskonzert nimmt immer größere Ausmaße an - jetzt auf dem Königsplatz

Von Inga Rahmsdorf, München

Bei einem Solidaritätskonzert für Flüchtlinge und ihre Helfer in München wird am kommenden Sonntag auch Herbert Grönemeyer auf dem Königsplatz auftreten. Das gaben Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD), die Band Sportfreunde Stiller und Till Hofmann von Bellevue di Monaco am Montag bei einer Pressekonferenz bekannt. Grönemeyer habe am vergangenen Sonntag spontan zugesagt, erklärte Hofmann. Das Bündnis Bellevue di Monaco und die Sportfreunde Stiller hatten vor einer Woche die Idee mit dem Konzert entwickelt und dann den Oberbürgermeister sowie den Stadtrat als Unterstützer gewonnen, der daraufhin 150 000 Euro für den Auf- und Abbau und die Sicherheitsvorkehrungen bewilligte.

Das Konzert mit freiem Eintritt soll insbesondere ein Dankeschön an die Flüchtlingshelfer sein und signalisieren, dass Asylsuchende in München weiterhin willkommen sind. Er sei unheimlich froh, dass sich in München so eine breite Zivilgesellschaft engagiere und die Stimmung so positiv sei, sagte OB Reiter. Er kritisierte zudem, dass es auf Europa- und Bundesebene an Konzepten und finanzieller Unterstützung fehle. Die Politiker hätten zu spät angefangen, zu handeln. München dagegen habe bereits in der Vergangenheit seine Hausaufgaben gemacht und werde auch in Zukunft weiterhin alles unternehmen, um die Menschen so gut es geht aufzunehmen.

Zahlreiche prominente Bands wollen bei der Veranstaltung unter dem Motto: "Wir. Stimmen für geflüchtete Menschen" auftreten und auf ihre Gage verzichten. Zunächst hatten die Organisatoren geplant, das Open-Air-Konzert auf dem Odeonsplatz zu veranstalten. Aus Sicherheitsgründen und um mehr Zuschauer einlassen zu können wird es nun aber auf den Königsplatz verlegt. Es beginnt am Sonntag, 11. Oktober, um 17 Uhr (Einlass ist um 16 Uhr) und wird bis etwa 23 Uhr andauern. Der Eintritt ist zwar kostenlos, weil aber der Zugang begrenzt ist, sollen von Dienstag, 13 Uhr, an insgesamt 23 700 Tickets an allen Vorverkaufsstellen von München Ticket oder bei der Lach- und Schießgesellschaft, Ursulastr. 9 (von 14 Uhr an), erhältlich sein. Pro Person können dort maximal fünf Eintrittskarten vergeben werden. Über das Internet kann man keine Karten bekommen. Damit insbesondere Flüchtlinge und Helfer die Chance haben, eine Karte zu erhalten, werden von den 23 700 Tickets für Organisationen und Initiativen bis zu 10 000 Tickets reserviert, sagte Till Hofmann. Organisationen von außerhalb, die keinen Zugang zu München Ticket haben, könnten sich an Bellevue wenden.

Es gehe nicht nur darum, die Asylsuchenden unterzubringen, sondern auch darum, sie gut zu integrieren, sagte Reiter. Und das sei auch in Zukunft das Ziel der Stadt. Auch Peter Brugger, Sänger von Sportfreunde Stiller, zeigte sich bewegt vom Engagement der vielen Menschen. "Und ich freue mich, dass alle befreundeten Bands sofort zugesagt haben", sagte er. Er glaube zudem nicht, dass die Stimmung in der Stadt kippen werde. Es sei schön in München, dass es eine breite Basis von Engagierten gebe und nun auch so viele Unterstützer für das Konzert, sagte Hofmann.

Die positive Stimmung bei der Aufnahme von Flüchtlingen dürfe nicht kippen, das fordern alle Beteiligte. Das Konzert stehe für eine Willkommenskultur. Angekündigt haben sich Herbert Grönemeyer, The Notwist, Wolfgang Niedecken, Sportfreunde Stiller, Donots, Wanda, Judith Holofernes, Fettes Brot, Dreiviertelblut, Roger und Schu von Blumentopf, Bosse und Michael Mittermeier.

© SZ vom 06.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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