Aufruhr im Englischen Garten:"Wenn König Ludwig das wüsste..."

Ein Ritt auf der Eisbachwelle, eine kurze Erfrischung im kühlem Nass, ein tobender Hund - all das ist ab August im Englischen Garten verboten. Künftig soll die Polizei härter durchgreifen und saftige Bußgelder verhängen. Die Münchner wollen dagegen rebellieren.

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Ein Ritt auf der Eisbachwelle, eine kurze Erfrischung im kühlem Nass, ein tobender Hund - all das ist ab August im Englischen Garten verboten. Künftig soll die Polizei härter durchgreifen und saftige Bußgelder verhängen. Die Münchner sind davon gar nicht begeistert.

Geppetto "Die Welle ist einzigartig und weltberühmt. Die Regierung sollte eher daran interessiert sein, das Surfen zu fördern. Ein Park soll doch auch Erholungsmöglichkeiten fördern, oder? Und vor fünfzehn Jahren war das Surfen auch noch illegal, aber die Sportler sind trotzdem gekommen. Die Polizei hat eine richtige Surferjagd gemacht. Inzwischen ist die Surferszene in München so groß, dass es bestimmt zu Konfrontationen kommt - ich denke da zum Beispiel an fliegende Surfbretter. Wenn König Ludwig wüsste, was mit dem Englischen Garten passiert, er würde sich im Grabe umdrehen ..."

Protokolle und Fotos: Anna Fischhaber

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Hubert Walter

"Hauptsache, das Nacktsein wird nicht verboten - wir sind eine schützenswerte Minderheit. Aber mal ehrlich, die Verbote sind übertrieben. Wenn im Meer jemand ertrinkt, regt sich ja auch niemand auf. Ich finde, man sollte die Bürger nicht noch mehr reglementieren. Ich zumindest würde mir nach 25 Jahren hier das Nachtsein nicht verbieten lassen. Und ich würde den Betroffenen raten, dasselbe zu tun. Tausende Touristen kommen nur in den Englischen Garten, um die Nackten und die Surfer zu bewundern. Und wenn es die nicht mehr gibt, wäre auch ein Stück München verloren."

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Jörg Lünning und Snoopy

"Ich finde es richtig, dass Hunde künftig an die Leine genommen werden müssen. Allerdings ist Hund nicht gleich Hund. Meiner ist klein und kann keine Kinder anfallen. Aber ich habe hier schon oft verantwortungslose Hundebesitzer erlebt, die ihren Dobermann oder Schäferhund frei herumlaufen lassen - und der fällt dann die Pferde an. Aber Baden und Surfen verbieten? Jeder Bürger ist doch für sich selbst verantwortlich und braucht auch ein gewisses Maß an Freiheit. Und mit Baden schadet man doch höchstens sich selbst."

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Sofia und Isabel

"Wie kommen immer in den Englischen Garten zum Baden. Der Eisbach ist viel natürlicher als ein Freibad - und mitten in der Stadt. Vor der Strömung haben wir keine Angst, nur weil mal jemand ertrunken ist - man kann auch zu Hause auf dem Sofa sterben. Und wir werden weiterhin in den Eisbach gehen, wenn niemand hinschaut. Es ist sowieso so kalt, dass man nur kurz rein kann."

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Senta Bergermann und Diego

"Wir kommen aus Nordrheinwestfalen und sind erst seit einer halben Stunde in München. In NRW müssen Hunde überall an die Leine genommen werde, deshalb ist Diego hier auch angeleint. Dass mit den Häufchen finde ich richtig, aber der Leinenzwang ist falsch. Lieber sollten Hundebesitzer einen Hundeführerschein machen. Dann können sie selbst entscheiden, ob die Situation gefährlich ist und der Hund an die Leine muss oder nicht:"

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Meike und Benjamin

"In jedem Schwimmbad ertrinkt einmal jemand. Wir rebellieren, wir werden weiter zum Baden kommen. Mal sehen, was die Polizei dann macht. Die machen sich doch lächerlich. Der Eisbach gehört zu München und das Baden und Surfen hier ist ein Stück Lebensqualität."

Protokolle und Fotos: Anna Fischhaber

(sueddeutsche.de/sonn)

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