Regen und Schnee sind ein guter Schutz gegen wirbelnden Staub. Ist es aber längere Zeit trocken, verwandeln sich in Aubing, Neuaubing und Freiham die Dreck- und Staubpartikel in dicke Wolken. "Das ist echtes Sahara-Feeling, das wir im Moment im Viertel genießen dürfen", kommentiert Jürgen Schrader süffisant die derzeitige Staubbelastung. Aus Sicht des CSU-Sprechers im Aubinger Bezirksausschuss eine "kaum zu ertragende" Situation.
Schrader steht mit seiner Meinung nicht allein da. Seit Monaten erreichen die Lokalpolitiker Beschwerden verärgerter Bürger, die sich über verschmutzte Straßen und Dreck beklagen. Im 22. Stadtbezirk wird viel gebaut - und das nicht nur in Freiham, denn Aubing-Lochhausen-Langwied ist der Bezirk mit der höchsten Wachstumsdynamik in München. Besonders betroffen von der Staubbelastung sind Nachbarn der neu entstehenden Siedlungen und Anwohner der Pretzfelder-, Riesenburg- und Wiesentfelser Straße sowie des Freihamer Weges: Dort sind die Baulaster unmittelbar unterwegs. Begünstigt durch die Lage am westlichen Stadtrand trägt der Wind den Baustaub aber auch in bereits bestehende Wohngebiete. Konsequenz dieser "nicht akzeptablen Belastung der Bevölkerung hinsichtlich Lebensqualität und möglicherweise auch gesundheitlichen Folgen" muss aus Sicht des Stadtteilgremiums ein städtisches "Feinstaubmanagement" für das Viertel sein. Denn zumindest in Freiham werden sich die Bauarbeiten gut 20 Jahre hinziehen.
Gefordert werden daher nicht nur regelmäßige Messungen der Staubbelastung an kritischen Punkten wie etwa auf Höhe des ehemaligen Aussichtsturms in Freiham, an der Ecke Pretzfelder Straße/Freihamer Weg sowie im Umfeld großer Neubauflächen wie in Aubing-Mitte oder an der Henschelstraße in Lochhausen. Wichtig wären auch "geeignete Maßnahmen", die zur Staubreduzierung beitragen. Beispielsweise durch Straßenreinigungen oder das Bewässern staubintensiver Arbeiten: "Auch, wenn das was kostet."