Aubing:Vergeblicher Protest

Neubau an der Limesstraße ist trotz Kritik genehmigt

Ein Neubau mit Terrassengeschoss und begrüntem Flachdach entsteht an der Limesstraße 39, neben Villen mit Walmdächern und gegenüber des denkmalgeschützten Jugendstilbaus der Limesschule. Das neue moderne Gebäude wurde genehmigt - trotz vehementer Kritik des Bezirksausschusses und trotz des negativen, aber nicht bindenden Votums der Stadtgestaltungskommission. Der futuristische Neubau gegenüber der Schule mit ihren Rundbögen und Erkern, Türmchen und Sprossenfenstern zerstöre den einzigartigen Charakter der historischen Limesstraße als Überbleibsel der ehemaligen Aubinger Eisenbahnsiedlung, hatte der BA kritisiert und die Genehmigung angezweifelt. Der Fall wurde zur Grundsatzfrage hochstilisiert, inwieweit der Stadt rechtliche Mittel zur Verfügung stünden und ob sie gewillt sei, ortsbildprägende Strukturen zu erhalten.

Jetzt hat Oberbürgermeister Dieter Reiter klargestellt: Zur Vermeidung von Schadensersatzforderungen war der Verwaltung im vorliegenden Fall kein anderes Handeln als die Akzeptanz des Bauherrenwillens möglich. "Im Sinne des Bezirksausschusses hat das Referat für Stadtplanung und Bauordnung mehrfach Gespräche mit dem Entwurfsverfasser wie auch der Bauherrin geführt und versucht, auf freiwilliger Basis eine Umplanung zu einer anderen Dachgestaltung zu erreichen. Die Bauherrenschaft war dazu letztlich aber nicht bereit."

Das Grundstück liege weder im Umgriff eines qualifizierten Bebauungsplans noch gelte eine bestimmte Gestaltungssatzung. Das Vorhaben füge sich außerdem in Baumasse und Höhe in die Umgebung ein. Auch das Landesamt für Denkmalpflege habe keine Einwände geäußert. "Eine Verunstaltung im Sinne der Bayerischen Bauordnung liegt hier unzweifelhaft nicht vor", so Reiter.

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