Der Frühdienst für Schüler der Grundschule an der Limesstraße soll im kommenden Schuljahr weiter angeboten werden - das fordert der Bezirksausschuss Aubing-Lochhausen-Langwied. Die Betreuungsmöglichkeit von September an ersatzlos zu streichen, wie vom Referat für Bildung und Sport geplant, halten die Lokalpolitiker für "sehr sehr unglücklich", wie es in der Sitzung hieß.
Die Bürgervertreter unterstützen damit die Eltern, die von der Hiobsbotschaft erstmals Mitte Mai erfuhren. Weil ihre Mütter und Väter arbeiten müssen, besuchen derzeit bis zu 15 Kinder jeden Morgen während der Schulzeit von sieben Uhr an das Tagesheim der Limesschule. Sozialpädagogin Petra Stellmach kümmert sich um die Sechs- bis Zehnjährigen, bis der Unterricht beginnt. Und das würde sie gerne auch in Zukunft tun - wenn man sie ließe. Denn ohne dieses Angebot wären die Kinder entweder allein zu Hause oder würden vor verschlossener Tür stehen, bis die Schule um halb acht ihre Pforten öffnet.
"Wegen Personalmangels kann der Frühdienst künftig nicht mehr angeboten werden, da Vertretungseinsätze durch das Stammpersonal zu Ausfallzeiten am Nachmittag führen würden", begründet das Bildungsreferat die überraschende Einstellung des Angebots. Petra Stellmach aber gehört nicht zum festen Betreuungsteam des Tagesheims an der Limesstraße. Sie arbeitet woanders, hat diesen Job zusätzlich übernommen. Und sie war, seit sie den Frühdienst macht, auch noch nie krank. Lediglich bei zwei unaufschiebbaren Terminen musste das Personal des Tagesheims einspringen.
Andererseits ist der Frühdienst laut Tagesheim-Satzung eine "Kann"-Regelung: Die Betreuung ist realisierbar, wenn mehrere Kinder Bedarf an verlängerten Öffnungszeiten haben. Bis zu 15 Kinder täglich, finden Eltern wie Stadtteilpolitiker, seien definitiv "mehrere". Das eindeutige Votum des Bezirksausschusses: "Wir wollen den Frühdienst hier haben."