Tilla Wiederspahn ist gefordert. Vier Leute hat das Café "Aloha Wanderwelt" beim Aubinger Höfefest am Start. Es kommen jede Menge Besucher, und jeder will frischen, handgebrühten Kaffee und eine gebackene Waffel. "Schon heftig", murmelt Wiederspahn - und strahlt im nächsten Moment übers ganze Gesicht. Es ist zwei Uhr mittags, und sie hat seit dem Aufstehen noch keinen Bissen gegessen.
Das Café "Aloha Wanderwelt" läuft. Dabei existiert es erst seit ein paar Monaten. Es ist keines mit kultig dekorierten Räumlichkeiten an einem festen Standort. Es ist ein mobiles Projekt, eine Art Stand-Café. "Fünf Muttis haben sich an Ostern zusammengetan und einen Anhänger gekauft, in dem früher Döner verkauft wurden", erzählt Wiederspahn. Die Frauen renovierten das Gefährt, bauten eine improvisierte Küche hinein und gingen damit auf Tour. Ihr Ziel: überall dort zu stehen, wo es schön ist. "Wir möchten als Zwischennutzer Flächen und Plätze im ganzen Stadtbezirk Aubing-Lochhausen-Langwied beleben, nehmen aber auch an Veranstaltungen teil." "Aloha" ist kein kommerzielles Projekt. Es ist ein Mitmach-Café, es funktioniert auf ehrenamtlicher Basis. Wer Lust hat, mitzuarbeiten, meldet sich auf der Homepage Alohawanderwelt.de oder auf Facebook über den Button "Ich will helfen" zu den für ihn passenden Terminen. Die einzige Voraussetzung für die Mitarbeit ist das Absolvieren einer "Erstbelehrung" im Umgang mit Lebensmitteln. "Wir organisieren das gerne, das ist keine große Sache", sagt Tilla Wiederspahn. Auch die aktuellen Standorte sind auf der Website nachzulesen.
So oft wie möglich möchten die Initiatorinnen in den Vierteln Orte zum Verweilen schaffen. Dafür suchen sie Standorte etwa an Spielplätzen oder an der Aubinger Lohe, wo der Aufenthalt gratis ist. Dort gibt es dann Kaffee, Mokka, Kakao, Säfte und Schorle. Momentan sind noch Waffeln süß und salzig en vogue, außerdem Cookies und Kuchen. "Unser Wunschtraum später mal wären zusätzlich Quiche, Panini, Sandwich und Hotdogs." Und Grillen. Das geht immer.