Aubing:Feinarbeit für die Beinarbeit

Lokalpolitiker für Radschnellweg von Freiham nach Pasing

Jeden Morgen zwischen sieben und neun und dann im Feierabendverkehr wieder das immer gleiche Spiel: verstopfte Straßen in Richtung der Münchner Innenstadt, dazu volle S- und U-Bahnen - wenn sie denn fahren. Radeln könnte eine Alternative sein, gäbe es spezielle Trassen, auf denen Alltagsradler ohne Hindernisse rasch vorankommen. So eine Art Autobahnen für Radfahrer.

Bislang sehen weder der Verkehrsentwicklungsplan für das Radeln in der Landeshauptstadt noch der Grundsatzbeschluss Radverkehr solche Radschnellverbindungen vor. Das soll sich jetzt ändern: Das Planungsreferat will im Herbst die Fortschreibung des Grundsatzbeschlusses in den Stadtrat einbringen, Schnellfahrrouten sind dabei ein zentrales Thema. Als Pilotstrecke ist eine Verbindung von der Innenstadt durch den Münchner Norden bis nach Garching und Unterschleißheim vorgesehen.

Welche Korridore für Schnellwege prinzipiell in Frage kommen, hat der Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München (PV) für die Stadt und die angrenzenden Landkreise München, Fürstenfeldbruck, Dachau und Starnberg bereits ermittelt. Die Vorschläge müssen aber noch geprüft werden. Für den Westen empfiehlt der Planungsverband eine Route über Pasing bis Fürstenfeldbruck, ein weiterer Schnellweg könnte vom Zentrum nach Dachau führen.

Angesichts eines Bevölkerungswachstums um 58 Prozent im Stadtbezirk Aubing-Lochhausen-Langwied bis zum Jahr 2030 aufgrund vieler Neubaugebiete halten Aubings Lokalpolitiker die attraktive Radverbindung von Freiham nach Pasing für dringend geboten. "Wir sind Radl-Hauptstadt, haben aber ein erbärmliches Netz", kritisiert Jürgen Schrader, CSU-Sprecher im Bezirksausschuss. Hauptroute laut Fahrrad-Stadtplan der "Radlhaupt-stadt München" ist die Bodenseestraße - mit Gefahrenstellen wie S-Bahn-Unterführungen und stark frequentierten Gewerbe-Ausfahrten. Dass ihr Stadtbezirk mittlerweile auf dem letzten Platz rangiert, wenn die Fahrrad-Nutzung der Münchner verglichen wird, verwundert die Bürgervertreter daher nicht.

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