Aubing:Erde auf der Schiene

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Bahn will Tunnel-Aushub umweltfreundlich transportieren

Von Ellen Draxel, Aubing

Die Deutsche Bahn will das Material, das beim Tunnelaushub für die zweite S-Bahn-Stammstrecke entsteht, soweit wie möglich über die Schiene abtransportieren. Bei der Planfeststellung wurden maximal 80 Lkw-Fahrten je Tag und Richtung errechnet. Ziel sei jedoch, "die Straßen zu entlasten", so die Bahn in einem Schreiben an den Bezirksausschuss Aubing-Lochhausen-Langwied. Deshalb werde derzeit geprüft, inwieweit "Auswirkungen für Umwelt und Anwohner so gering wie möglich" gehalten werden könnten, teilte das Unternehmen mit.

Der Aushub am Hauptbahnhof soll, wie berichtet, weitgehend über ein Förderband abtransportiert werden, das bis zur Donnersbergerbrücke reicht. Dort wird der Schutt dann auf Züge verladen. Gelagert werden soll der Aushub im Münchner Westen im Bereich des Betriebshofs Pasing auf dem ehemaligen Strassergelände an der Bergsonstraße. Aubings Lokalpolitiker sorgen sich daher um die Verkehrsbelastung in ihrem Stadtbezirk. Rund 65 000 Quadratmeter groß ist die Lagerfläche an der Bergsonstraße, ihre Kapazität umfasst 60 000 Kubikmeter Aushubmaterial. Vorgesehen ist, die den Aushub transportierenden Laster von der Wilhelm-Hale- über die Arnulf- beziehungsweise Wotanstraße längs der Notburga-, Menzinger, Amalienburg- und Verdistraße zur Autobahn A 8 und später zur A 99 zu leiten. An der Ausfahrt Lochhausen sollen die Lkw die Autobahn wieder verlassen, um über die Mühlangerstraße und die Straße An der Langwieder Haide zur Bergsonstraße zu gelangen. Auch die Offenbach- und die Meyerbeerstraße in Obermenzing sind aller Voraussicht nach von dem Lastwagenverkehr betroffen. Zumindest das Material aus der offenen Bauweise ist der Bahn zufolge nach derzeitigem Kenntnisstand "zu einem Großteil" wieder verwertbar, etwa zur Errichtung von Lärmschutzmaßnahmen. Der Rest wird in eine Kiesgrube nach Feldkirchen verfrachtet.

Begonnen wird mit den Bauvorbereitungen für die rund zehn Kilometer lange zweite Stammstrecke zwischen den Bahnhöfen Laim und Leuchtenbergring bereits in diesem Jahr. Der Tunnel verschwindet von Laim kommend kurz vor der Donnersbergerbrücke unter der Erde und taucht dann zwischen Ostbahnhof und Leuchtenbergring wieder auf. Aufgrund der Vorgaben des Brand- und Katastrophenschutzes werden die beiden neuen Gleise in getrennten Röhren geführt. Die Gesamtlänge der beiden Tunnelröhren beträgt rund 14 Kilometer.

© SZ vom 17.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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