Aubing:Bullenstall mit Charme

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Beeindruckender Wirbel zur Eröffnung: Am Wochenende ging das Ubo9 nicht nur als Kulturhaus an den Start, sondern auch als Treffpunkt für die Vereine. (Foto: Lukas Barth)

Aubinger eröffnen ihren Kulturtreff Ubo 9 mit Prominenz

Von Ellen Draxel, Aubing

"Ist schon gewaltig geworden." - "Schön warm hier, oder?" - "Angenehm." Beeindruckte Gesichter, lobende Kommentare. Zur Eröffnungsfeier im Aubinger Kultur- und Veranstaltungstreff Ubo 9 schmettert der Männergesangsverein Germania "Freude schöner Götterfunken".

"Herzlich willkommen im Bullenstall", begrüßt Axel Markwardt am Freitagabend etwa 150 geladene Gäste. Vor einigen Jahren, erinnert sich der Kommunalreferent, habe er in diesen Räumlichkeiten, die nun eine frisch renovierte Kultureinrichtung beherbergen, noch "sakrisch gefroren". Damals besuchte er eine Ausstellung über Freiham, es war Februar. In den vergangenen Monaten aber ist der Kulturtreff an der Ubostraße 9 für 850 000 Euro saniert und modernisiert worden. Die Kultureinrichtung verfügt jetzt über eine Heizung, LED-Beleuchtung, moderne Toiletten und eine behindertengerechte Ausstattung. "Die Funktionalität", sagt Markwardt, "ist damit gegeben".

Hans-Georg Küppers' Kommentar fällt weniger prosaisch aus. Aus den improvisierten Ausstellungsräumen, deren Bespielung der Verein Kulturnetz 22 unter seinem Vorsitzenden Wolfgang Mayer in den vergangenen Jahren "mit viel Engagement und kleinem Budget, aber auch Besonnenheit und Kompetenz" gemanagt habe, sei, urteilt Münchens Kulturreferent, ein Kulturzentrum mit "herbem Charme" entstanden. "Passend zum Stadtteil." Küppers stammt aus dem Ruhrgebiet, seine Charakterisierung ist durchaus positiv gemeint. Er sei, betont Küppers, ein großer Befürworter der Stadtteilkultur - weil sie "Kultur in und aus der Gesellschaft" bedeute. An einem Ort wie dem Ubo 9 werde Toleranz und Vielfalt gelebt.

Kunstwerke unterschiedlichster Stilrichtungen und Techniken zieren bei der Feier die Wände des Kulturtreffs, Fotodokumentationen belegen, wie wichtig traditionelle Werte, aber auch aktuelle Themen den Menschen im Viertel sind. Sebastian Kriesel (CSU), Chef des örtlichen Bezirksausschusses, würde Aubings Seele deshalb etwas anders umschreiben: "Wir haben eine harte Schale - aber mit weichem Kern." Oder, um es mit der Aubinger Hymne zu sagen, die die Germania zum Abschluss der Feierlichkeiten zum Besten gibt: "Mir san Aubinger. Mir ham keine Isar und keine Frauentürm, aber uns hat's scho lang vor München gebn." Für die Vernetzung im Ubo 9 wird das Kulturnetz 22 auch weiterhin sorgen.

© SZ vom 23.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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