Au:Bäume statt Parkplätze

Die Schornstraße soll aufgewertet werden

Von Johannes Korsche, Au

Die Stadtverwaltung soll ein Konzept für die Schornstraße entwickeln. Das Ziel: mehr Bäume, weniger Parkplätze und eine Einbahnstraßenregelung mit gegenläufigem Radverkehr. Zunächst testet allerdings ein Verkehrsversuch, ob eine Einbahnstraßenregelung in der Schornstraße überhaupt sinnvoll ist. Trotz Befürchtungen einzelner Anwohner, dass sich durch die Neugestaltung der Parkdruck im Viertel zusätzlich verstärkt, könnten in Zukunft 20 bis 30 Parkplätze entlang der Schornstraße wegfallen. Der Platz soll für neue Bäume genutzt werden. Die Pläne befürwortet auch eine große Mehrheit der etwa 80 Anwohner, die kürzlich auf der eigens zu dem Thema einberufenen Einwohnerversammlung in die Gaststätte der Bavaria-Tonstudios gekommen sind.

Schon vor zehn Jahren forderte der Bezirksausschuss (BA) "eine bewohnerfreundliche Umgestaltung und Begrünung der Schornstraße". Zunächst solle aber die Tiefgarage unter dem Schornblock, der dem genossenschaftlichen Bauverein München-Haidhausen gehört, fertig werden. Seit Herbst 2016 können dort 86 Autos und fünf Motorräder unterirdisch parken. Das macht den "Umbau der Schornstraße möglich", findet der zuständige BA-Unterausschuss. Auch Jörg Kosziol, geschäftsführender Vorstand beim Bauverein, sieht jetzt die "Möglichkeit, die Schornstraße an sich aufzuwerten". Mehr Bäume seien optisch schöner und verbesserten auch das Stadtklima. "Das Parkplatzproblem in München lösen wir an dieser Stelle ohnehin nicht." Zumal im vergangenen Jahr durch die Tiefgarage neue Stellplätze entstanden seien, argumentiert er. Fünf Bäume auf jeder Straßenseite im Tausch gegen etwa 20 Parkplätze - das könnte er sich gut vorstellen.

Für die BA-Vorsitzende Adelheid Dietz-Will (SPD) ist vor allem die "Einbahnstraßenregelung in der Schornstraße überfällig". Noch muss sie sich allerdings gedulden, da der Verkehrsversuch erst beginnt, wenn neue Markierungen auf der Fahrbahn angebracht sind. Witterungsbedingt ist das erst im kommenden Frühjahr möglich. Grundsätzlich sieht Dietz-Will die gesamte Umplanung positiv. Derzeit ist die "eigentlich sehr breite" Schornstraße in ihren Augen "von den Schrägparkern zugeparkt". Gleichzeitig beruhigt sie die Skeptiker. "Noch wird nichts umgesetzt." Die Stadt erarbeitet zunächst ein Konzept, das anschließend erneut öffentlich diskutiert wird.

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