Arbeitsagentur:Schüsse auf Mann mit Schere

Arbeitsagentur: An der Kapuzinerstraße, nahe der Agentur für Arbeit, soll der Mann mit der Schere auch auf Polizisten losgegangen sein.

An der Kapuzinerstraße, nahe der Agentur für Arbeit, soll der Mann mit der Schere auch auf Polizisten losgegangen sein.

(Foto: Stephan Rumpf)

26-Jähriger geht erst auf Passanten und dann auf Beamte los

Von Martin Bernstein

Polizisten haben in München einen Mann angeschossen, der mehrere Passanten und Beamte mit einer Schere angegriffen haben soll. Der Vorfall ereignete sich am Donnerstagnachmittag am Kapuzinerplatz in der Isarvorstadt - nur wenige Meter vom Haupteingang der Agentur für Arbeit entfernt und in der Nähe der Wohnung des Mannes. Über den Hintergrund der Tat ist bisher nichts bekannt. Bei dem Mann handelt es sich um einen 26-Jährigen, gegen den bereits früher wegen Drogenbesitzes und gefährlicher Körperverletzung ermittelt worden sein soll.

Die ersten Notrufe erreichten die Polizei gegen 14.15 Uhr vom Kaiser-Ludwig-Platz. Ein Mann mit Messer, hieß es, bedrohe dort Passanten. Als die ersten Polizisten eintrafen, wurde der 26-Jährige nach Angaben von Polizeisprecher Thomas Baumann immer aggressiver. Der Mann bedrohte nun auch die Polizisten - und nicht nur das: Der 26-Jährige rammte die Schere durch das Metalldach des Polizeiautos.

Anschließend lief der Mann zur Lindwurm- und weiter zur Kapuzinerstraße. Dort eskalierte die Situation, inzwischen waren mehrere Streifen im Einsatz. Nach Darstellung der Polizei ging der Täter mit der Schere auf Beamte los, die daraufhin bereits in der Kapuzinerstraße Warnschüsse abgaben. Schließlich spitzte sich unmittelbar vor der Agentur für Arbeit die Situation weiter zu. Die Polizisten hätten schießen müssen, um sich selbst zu schützen, sagte Baumann. Ein Projektil traf den 26-Jährigen im Oberschenkel, ein zweites im Oberkörper. Er wurde in ein Krankenhaus gebracht und dort nach ärztlicher Behandlung vorläufig festgenommen. Lebensgefahr bestand nach Angaben der Polizei nicht. Ob der Mann in der Klinik bereits vernommen wurde, blieb zunächst offen.

Interne Ermittler des Landeskriminalamtes (LKA) begannen in einer Gaststätte nahe dem Ort des Geschehens damit, die beteiligten Polizisten zu vernehmen wie auch die zahlreichen Passanten, die Zeugen des Vorfalls geworden waren. Das LKA wird routinemäßig eingeschaltet, wenn jemand durch Schüsse eines Polizisten verletzt wird. Ludwig Waldinger, Sprecher des Landeskriminalamts, kündigte angesichts der Vielzahl der Beteiligten und Zeugen umfangreiche Ermittlungen an. Die Kapuzinerstraße war zur Spurensicherung stundenlang gesperrt.

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