Mit einem umfangreichen Antragspaket zum S-Bahn-Ausbau wollen die Freien Wähler im Landtag den Druck auf die Staatsregierung erhöhen. "Es reicht nicht, immer nur auf den geplanten zweiten S-Bahn-Tunnel zu warten", erklärt der Münchner Abgeordnete Michael Piazolo. Selbst wenn sich Bund und Freistaat irgendwann mal auf eine Finanzierung für das Drei-Milliarden-Euro-Projekt einigen sollten, werde es bis zur Mitte des nächsten Jahrzehnts dauern, bis erste Verbesserungen wirksam würden. "Aber so lange kann man die Fahrgäste in einem stetig weiter wachsenden Großraum nicht hängen lassen", findet Piazolo.
Deshalb fordern die Freien Wähler unter anderem, das bereits im Jahr 2012 vom Kabinett beschlossene "13-Punkte-Sofortprogramm" mit mehreren Maßnahmen im gesamten Netz möglichst rasch umzusetzen. Bislang wurde daraus erst eine Maßnahme realisiert - nämlich die Elektrifizierung der S-Bahn-Strecke von Dachau nach Altomünster. Um auch die anderen Maßnahmen aus dem Programm umzusetzen, brauche es "ein verlässliches Projektmanagement des Freistaats". Bislang aber würden die Verantwortlichkeiten immer nur hin- und hergeschoben. Außerdem fordern die Freien Wähler einen raschen Ausbau der Strecke der S 4 im Münchner Westen, eine Erweiterung der S 2 im Münchner Osten inklusive eines insbesondere von der Leitung der Messe in Riem geforderten Bahnhofs am Ausstellungsgelände sowie die Ertüchtigung des bislang noch eingleisigen Ostabschnitts der S 7 zwischen Giesing und Kreuzstraße.