Antiquitätenzentrum in Berg am Laim:Geh weiter, Zeit, bleib stehen

Ende Gelände: Das Antiquitätenzentrum auf dem Areal eines ehemaligen Bahndepots in Berg am Laim wird abgerissen. Hier soll nun ein Discount-Supermarkt entstehen. Ein Besuch im letzten Antikhaus der Stadt.

Simon Leonhardt

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Antiquitätenzentrum

Quelle: Simon Leonhardt

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Ende Gelände: Das Antiquitätenzentrum auf dem Areal eines ehemaligen Bahndepots in Berg am Laim wird abgerissen. Darauf soll unter anderem ein Discount-Supermarkt entstehen. Ein Besuch im letzten Antikhaus der Stadt. In Bildern.

Am S-Bahnhof Berg am Laim liegt das Antiquitätenzentrum München. Auf über 3000 Quadratmetern bieten 15 Händler antike Möbel, Statuen und allerlei Seltenes zum Verkauf. Das alte Verwaltungsgebäude der Bahn ist das letzte Antikhaus in der Stadt.

Doch Ende November ist Schluss. Ein letzter Besuch.

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Schon von draußen präsentiert das Antiquitätenzentrum ein buntes Sammelsurium an Kuriositäten: Bunte Gartenmöbel, eine rostige Gaube und schmiedeeiserne Bettgestelle sind darunter. Aber auch Repliken von Büsten römischer Kaiser oder diese Kopie der Nike von Samothrake. Der künftige Besitzer kann sich mit der Statue ein Stück Louvre-Atmosphäre mit nach Hause holen.

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Wer Kinder im Haus hat, für den ist dieses Objekt wahrscheinlich nichts. Da muss schon was Solideres her: diese Wildschweine etwa. Den Spaß, den Kindern haben, wenn sie auf bronzenen Keilern herumklettern dürfen, kann man beobachten, wenn man in der Fußgängerzone an den Plastiken vor dem Jagd- und Fischereimuseum vorbeigeht.

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Im Inneren des Antiquitätenzentrums gehen von langen Gängen zu beiden Seiten thematisch eingerichtete Räume ab. Man fühlt sich weniger an ein Geschäft, als an eine, zugegeben eher sammelwütige, Wohngemeinschaft erinnert, wenn man hier durch die Räume stöbert.

Antiquitätenzentrum

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Manche Räume sehen nämlich so aus, als stehe man in einem Wohnzimmer, wohingegen...

Stühle im Antiquitätenzentrum in Berg am Laim, 2011

Quelle: Catherina Hess

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... man sich in anderen erst einmal seinen Weg durch die ausgestellten Objekte bahnen muss.

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Im ersten Stock befindet sich die Polsterei von Jonas Ammon.Vor vier Jahren hat er sich selbstständig gemacht und einen Raum im Antiquitätenzentrum angemietet. Natürlich muss auch Ammon ausziehen. "Wir haben uns zusammen nach einer Alternative in München umgesehen, aber Mieten von 13 bis 17 Euro pro Quadratmeter kann man mit dem Verkauf und der Restauration von Antiquitäten nicht stemmen", erzählt der Polsterer.

Neben ihm verlieren auch andere Händler ihre Verkaufsräume.

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Es gibt Händler für asiatisches Kunsthandwerk,...

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... Lampen und Radios ...

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... und sogar Antiquitäten, die aus einer noch nicht ganz so fernen Vergangenheit stammen.

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Der Umzug bedeutet für die Betroffenen viel Arbeit. Ammon sagt, er sei mit seinen Gerätschaften in einem Tag draußen. "Doch hinter dem Haus gibt es auch noch eine Lagerhalle, die ist voll bis oben hin."

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Im ersten Stock muss außerdem eine komplette Apotheke umziehen, im Erdgeschoss steht ein voll ausgestatteter Krämerladen von 1905.

Jonas Ammon hat mit seiner Polsterei derweil schon Ersatzräume gefunden: "Ich ziehe raus aus der Stadt, nach Ismaning ins dortige Antiquitätenzentrum."

Zu Besuchen ist das Antiquitätenzentrum bis Ende November noch Mittwochs & Donnerstags von 14 bis 19 Uhr, Freitag von 11 bis 19 Uhr und Samstags von 11 bis 17 Uhr.

© sueddeutsche.de/leos/bica
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