Mustafa aus dem Irak
Zu viert teilen sie sich einen kleinen blauen Koffer, jeder hat noch einen Rucksack auf dem Rücken: Mustafa ist mit seiner Frau, seinem Schwager und seinem Cousin in München angekommen. Einen Monat lang waren sie unterwegs, jeden Tag seien sie mindestens sieben Stunden gelaufen, erzählt der 32-Jährige. Umständlich zieht er den Reißverschluss des Koffers auf, darin: noch ein Rucksack, ein paar T-Shirts, ein Handtuch, eine Plastiktüte, darin ein Tetrapak mit Milch.
Als es ihm noch besser ging, arbeitete Mustafa für eine amerikanische Firma, ursprünglich hat er Kunst studiert. Jetzt will die Gruppe nach Finnland weiter. Dort soll es schön sein, und vor allem: weniger voll. "Hier sind so viele Flüchtlinge angekommen", sagt Mustafa, "wir können hier nicht warten und warten, wir sind zu viele". Was ein Zugticket nach Hamburg kostet, will er wissen. Jemand habe ihm von 260 Euro pro Person erzählt, das kommt ihm viel vor. "Ich weiß nicht, was die Zukunft für uns bringt. Aber ich habe Hoffnung", sagt er.