Amokfahrt:Unbekannter überfährt fast einen Polizisten

  • Ein Unbekannter in einem Firmenwagen war zwei Polizeibeamten aufgefallen, weil er drängelte.
  • Als sie ihn kontrollieren wollten, fuhr er frontal auf den einen Polizisten zu. Später verursachte er einen Unfall.
  • Später wurde das Auto in einer Tiefgarage gefunden, von dem Mann fehlt jede Spur.

Von Susi Wimmer

Ein noch unbekannter Autofahrer hat am Donnerstagabend fast einen Polizeibeamten überfahren, ist anschließend gut 15 Kilometer weit mit überhöhter Geschwindigkeit durch die Stadt gerast und hat einen Unfall verursacht. Wer der Fahrer ist, und was ihn zu dieser Amokfahrt bewogen hat, konnte die Polizei bis Freitagnachmittag noch nicht klären, denn der Mann war mit einem Firmenwagen unterwegs.

Bei dem Auto handelt es sich um einen weißen 1-er BMW, zugelassen auf eine EDV-Firma in Willich, Nordrhein-Westfalen. Der Wagen steuerte am Donnerstag gegen 23.25 Uhr auf eine Polizeikontrolle an der Landsberger Straße in Pasing zu. Den Beamten fiel auf, dass der Fahrer viel zu dicht an ein vorausfahrendes Auto heranfuhr und auch noch die Lichthupe betätigte.

Ein 23 Jahre alter Beamter wollte den BMW-Fahrer herauswinken, stellte sich an die Fahrbahn und hob die Hand. Doch der Fahrer gab Gas, der Beamte rettete sich durch einen Sprung zur Seite. Er blieb unverletzt. Er und sein Kollege brachen die Kontrolle ab und verfolgten den weißen BMW.

Wie die Verfolgung ablief

Der schoss, alle roten Ampeln ignorierend, über die Landsberger Straße stadteinwärts, dann auf dem Mittleren Ring durch den Luise-Kiesselbach-Tunnel, beschädigte eine Warnbarke und raste im Brudermühltunnel frontal gegen das Heck eines Mazda. Dessen Fahrer, ein Lehrer aus Hallein, kam mit dem Schrecken davon.

Zwischenzeitlich hatten die Polizisten Verstärkung angefordert: Mehr als 20 Streifenwagen sowie ein Hubschrauber beteiligten sich an der Suche nach dem Amokfahrer. Immer wieder verloren sie den Raser aus den Augen, und irgendwann war er verschwunden. Wenig später meldete sich eine Frau aus der Maria-Einsiedel-Straße in Thalkirchen: Sie habe soeben lautes Krachen aus der Tiefgarage vernommen. Und nun habe sie gesehen, dass das Tor der Garage ihres Wohnhauses beschädigt sei.

Die Polizei fuhr hin und fand den zerbeulten weißen BMW in der Tiefgarage, vom Fahrer fehlte jede Spur. Der Mann hat bei seiner Flucht einen Schaden von gut 7000 Euro angerichtet. Über die Firma versucht die Polizei nun, den Schuldigen zu finden. Er wird sich wegen diverser Delikte verantworten müssen, auch wird die Staatsanwaltschaft entscheiden, ob das Zufahren auf den Polizisten eventuell als versuchte Körperverletzung zu werten ist.

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