Neuhausen:Betrunkener Mann feuert Schüsse in den Boden ab

  • Ein Betrunkener hat in Neuhausen Schüsse in eine Wiese abgefeuert.
  • Anwohner riefen die Polizei. Die Beamten überwältigten den Mann und stellten die Waffe sicher.
  • Einen Waffenschein hat der Mann nicht. Die Ermittler prüfen, ob die Waffe bereits bei anderen Straftaten verwendet wurde.

Ein sturzbetrunkener Münchner hat in der Nacht auf Samstag in Neuhausen aus einer scharfen Waffe Schüsse in eine Wiese abgefeuert. Verletzt wurde niemand, der 53-Jährige wurde allerdings kurzzeitig festgenommen.

Er sei früher schon öfter Opfer von Gewalt geworden, gab der Mann in seiner polizeilichen Vernehmung später an. Deshalb habe er sich irgendwo eine scharfe Waffe besorgt. Wo genau, dazu machte er keine Angaben. Gleichzeitig muss er sich zu der Pistole auch die passende Munition zugelegt haben.

Einen Waffenschein besitzt der Arbeitslose nicht. In der Nacht auf Samstag trudelte er irgendwann am Steubenplatz ein. Dort traf er auf zwei ebenfalls angetrunkene Männer in der Nähe des Pavillons am Hirschgarteneingang. Laut Polizei kannte er die beiden Männer nicht. Es ist möglich, dass er mit seiner Waffe angeben wollte und vor den anderen ein paar Schüsse in den Boden abfeuerte.

Mehr als 5000 Münchner besitzen einen kleinen Waffenschein

Gegen 0.45 Uhr meldeten sich etliche besorgte Anwohner bei der Polizei, dass sie Schüsse vernommen hätten. Eine Zivilstreife war als erstes am Hirschgarten. Als die beiden Beamten auf die Parkbank zusteuerten, sahen sie das Trio dort sitzen - und einer von ihnen hatte eine Waffe im Hosenbund stecken. Laut Polizei war die Pistole geladen und nicht gesichert, der Abzugshebel sogar noch gespannt. Die Polizisten überwältigten den Mann und stellten die scharfe Pistole sicher.

Sie wird nun dem Landeskriminalamt übergeben. Dort wird unter anderem überprüft, ob die Waffe bereits bei anderen Straftaten verwendet worden ist. Der Münchner wurde wegen diversen Verstößen gegen das Waffengesetz angezeigt und dann wieder entlassen. Die Polizei wird aber weitere Ermittlungen zu dem Mann anstellen und versuchen herauszufinden, wo er Waffe und Munition gekauft hat. Bislang war der 53-Jährige jedenfalls unbekannt im Polizeipräsidium München.

Nach Aussagen des Kreisverwaltungsreferats verfügen 5169 Münchner über den kleinen Waffenschein, der sie zum Tragen von Gaspistolen, Schreckschuss- oder Signalwaffen berechtigt. Allein im Jahr 2016 habe sich die Anzahl der Anträge fast versechsfacht, was man auf ein "gestiegenes Unsicherheitsgefühl" zurückführt.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: