Altstadt:Olga zieht um

Altstadt: Die alternative Wohngemeinschaft zeigt Passanten ihre Ideen - zum Beispiel wie man die Stadt farbenfreudig auf einem Stadtplan gestalten kann.

Die alternative Wohngemeinschaft zeigt Passanten ihre Ideen - zum Beispiel wie man die Stadt farbenfreudig auf einem Stadtplan gestalten kann.

(Foto: Alessandra Schellnegger)

Wagenburg-Aktivisten präsentieren sich auf dem Marienhof

Vom Nieselregen lässt sich die alternative Wohngemeinschaft vom Kulturprojekt "Stattpark Olga" nicht abhalten, auch nicht davon, dass das Kreisverwaltungsreferat ihnen nur drei statt der geplanten zehn Wagen genehmigt hat. Wichtig ist die Sichtweite zum Rathaus, denn es geht um Öffentlichkeit: Mit der Aktion am Freitag auf dem Marienhof hat das Wohn- und Kulturprojekt auf den bevorstehenden Umzug aufmerksam gemacht. Am 30. April läuft ihr Vertrag für die Fläche an der Tumblingerstraße aus.

Mitgebracht auf den Marienhof haben die Aktivisten einen zur Wohnung umfunktionierten Möbeltransporter, einen Kranwagen und einen Pavillon; zudem wurde ein ausgedientes Rettungsfahrzeug zum kleinen Kino umfunktioniert. Die Wagenburg-Bewohner präsentieren den Passanten an diesem Tag ihre Kulturarbeit: Ausgebreitet auf zwei Bierbänken liegt ein großer grauer Stadtplan. Und der wandelt sich, beklebt mit Pailletten und Perlen, zu einem kunterbunten Stadtbild, inklusive eines Turms aus Kork; der Friedensengel weicht einem exotischen Garten unter einer Plastikbecherkuppel.

Seit einem Jahr durften die Wagenkolonie-Bewohner Vorschläge für Ausweichstandorte machen - doch das Kommunalreferat hat alle abgelehnt. Nun hat die Behörde eine Fläche in Ramersdorf angeboten. Das Areal liegt zwischen Wilramstraße und Balanstraße an einem Grünstreifen. Die Fläche ist zwar erheblich kleiner als das bisherige Grundstück. Aber die Aktivisten können sich vorstellen, ihre Wagensiedlung dorthin zu verlegen. "Uns gefällt, dass dort ganz unterschiedliche Leute wohnen. Und in der Nachbarschaft ist auch ein Sozialbau", sagt der Initiativen-Sprecher Andrés Schmidt. Doch er formuliert die Bedingung, dass sie auch das leerstehende Gebäude auf der Fläche nutzen dürfen. Dazu soll es in den kommenden Tagen einen neuen Verhandlungstermin mit der Stadt geben.

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