Altstadt-Lehel:Flüchtlinge sollen ins Lehel-Carré

Vorschlagsliste für Unterkünfte in der Innenstadt

Erneut hat der Bezirksausschuss Altstadt-Lehel vorgeschlagen, Teile des aufwendig renovierten Büroquartiers Lehel-Carré als Flüchtlingsunterkunft zu nutzen. Der Komplex zwischen der Stern-, Gewürzmühl-, Tattenbach- und Robert-Koch-Straße verfüge noch über genügend freie Flächen, sagte Wolfgang Püschel (SPD) auf der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses. Die Versicherungskammer Bayern hatte den Komplex einst eigens als neue Zentrale für die Münchner Immobilienbank Hypo Real Estate (HRE) herrichten lassen. 2009 sollte die Bank einziehen. Doch die enormen Finanzturbulenzen um die HRE machten diese Pläne zunichte. Da es offensichtlich bis heute schwer sei, Mieter zu finden, könnten in dem Gebäude Flüchtlinge wohnen, meint die SPD-Fraktion im BA. Alle anderen Parteien unterstützten diese Haltung.

Als zweite geeignete Adresse für Flüchtlinge im Lehel wird der Erdgeschossbereich eines Altbaus am St.-Anna-Platz vorgeschlagen. Das Haus ist im Besitz der Schechner'schen Familienstiftung. Ein Kindergarten war über viele Jahre im Erdgeschoss untergebracht. Dieser ist inzwischen ausgezogen, die Räume stehen seit einiger Zeit leer. Sie zum neuen Treffpunkt für Kinder und Jugendliche zu machen, war eine Idee des Vereins St. Anna im Lehel. Aber die Pläne würden wohl nicht weiterverfolgt, hieß es im BA. Die Grünen zeigten sich skeptisch, ob diese Adresse wirklich als Flüchtlingsunterkunft in Frage kommt. Es gebe beispielsweise Probleme mit den Auflagen des Brandschutzes, sagte Andrea Bachmaier. "Schlechtes Argument, denn gerade dieses Thema soll ja entbürokratisiert werden", entgegnete Jörg Hoffmann (FDP). Man wolle dem Sozialreferat alle in Frage kommenden Gebäude zur Prüfung vorlegen. Norbert Weigler (Grüne) brachte in diesem Zusammenhang auch das Haus an der Pilotystraße 8 ins Gespräch. Es war in die Schlagzeilen gekommen, weil es lange Zeit leer stand. Die dort stattfinden Sanierungsarbeiten ließen nun aber keine Zwischennutzung zu, hieß es in der Diskussion. Dieser Vorschlag war damit vom Tisch.

Große Einigkeit bestand wieder beim nächsten Vorschlag - einem Haus am Dreifaltigkeitsplatz, beim Viktualienmarkt. Im Erdgeschoss befindet sich eine Gaststätte, sonst stehe dieses Gebäude leer, sagte Püschel. Auch hier soll nun das Sozialreferat prüfen, ob diese Immobilie als Flüchtlingsunterkunft dienen kann.

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