Altstadt:Hartleibige Verwaltung

Nein zu Kiosk in den Arkaden am Alten Rathaus ärgert CSU-Stadtrat

Sehr dreckig und unhygienisch präsentieren sich zum Teil die Arkaden des Alten Rathauses. Eine unappetitliche Mischung aus Urin und Taubenkot, gerade in den Gebäudenischen zur Burgstraße hin, lässt so manchem Passanten den Atem stocken. Damit wollte sich Stadtrat Richard Quaas (CSU) nicht länger abfinden und schlug vor, dort einen Kiosk oder ein Ladenlokal einzubauen. Die Ecke würde sauber gehalten und Mieteinnahmen könnte die Stadt obendrein kassieren. Doch die Antwort der Verwaltung auf Quaas' Antrag lautete verkürzt: Das geht nicht, und zwar aus vielerlei Gründen.

Doch diese Gründe sind für den CSU-Stadtrat bloß vorgeschoben. Weshalb die Antwort des Kommunalreferates für ihn nur umso mehr Fragen aufwirft. So möchte Quaas wissen, warum zwar auch die Verwaltung die Zustände in den Arkaden kritisiert, aber keinen Vorschlag macht, wie sich dieser jahrzehntelang geduldete Missstand nun beheben ließe. Stattdessen werde "ellenlang ausgeführt, dass es ein mit Geldbuße belegtes Fütterungsverbot für verwilderte Stadttauben gibt und dass man einen Verstoß dagegen beim Kreisverwaltungsreferat melden soll".

Quaas sieht darin den Versuch der Verwaltung, das Hygieneproblem auf die Bürger abzuschieben, anstatt es selbst in den Griff zu bekommen. Auch den Einwand, ein Kiosk würde den Bus- und Fahrradverkehr behindern, verfängt laut Quaas nicht: Da dieser Teil des Marienplatzes im nächsten Jahr in eine Fußgängerzone umgestaltet werde, stehen die vom Kommunalreferat erwarteten Behinderungen gar nicht mehr zur Debatte. Auch erscheint ihm der Einwand abwegig, Anwohner könnten sich durch den Lärm an einem Kiosk gestört fühlen - Gäste der Innenstadtgastronomie, die nachts gröhlend durch die Gegend ziehen, dürften wesentlich lauter sein. Für Quaas lieferte die Verwaltung jedenfalls keine stichhaltige Begründung für ihr Nein zu seinem Antrag. Vielmehr handelte sie nach dem Motto: "Das geht nicht, egal wie, weil wir das auch nicht wollen."

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