Altstadt:Ein kleiner Kosmos

Eckart-Witzigmann-Preis für den Viktualienmarkt

Eigentlich muss man sich nur hinsetzen. Irgendwohin. Auf eine Bank in der Suppenküche zum Beispiel, Omas Gemüseeintopf löffelnd, oder auf eine Bank im Biergarten. Man muss sich nur hinsetzen und hinschauen auf die Pracht der Vielfalt. Und zuhören: Bei Gesprächen um das beste Rezept, die süßeste Knolle oder den Unterschied zwischen Hiesigen und "Zugeroasten".

Der Viktualienmarkt, die Münchner wissen das, ist ein eigener Kosmos. Er ist Treffpunkt und ein Paradies für Feinschmecker, er ist der Platz für die kleine und große Pause, für multikulturelle Begegnungen. Diese Mischung zwischen Markt und Begegnungstätte, zwischen Regionalität und Internationalität ist der Grund dafür, dass der Viktualienmarkt nun mit dem Eckart-Witzigmann-Preis (Eckart) in der Kategorie "Lebenskultur" ausgezeichnet worden ist. "Der Viktualienmarkt", so freut sich Kommunalreferent Axel Markwardt über den Preis, "verkörpert wie wenige andere Orte in München die ganz spezifische Lebenskultur der bayerischen Landeshauptstadt."

Seit seiner Gründung vor etwa 200 Jahren habe er sich von einem einfachen Bauernmarkt zu einem Paradies für Genießer, einem lebendigen Handelsplatz und beliebten Treffpunkt für Fremde und Einheimische entwickelt. Auch der zweite Werkleiter der Markthallen München, Boris Schwartz, zeigt sich hocherfreut über diese Auszeichnung: "Der Viktualienmarkt ist ein Ort, der bei den Einheimischen genauso beliebt ist wie bei den Besuchern aus der ganzen Welt. Wo sonst hört man in München so viele Weltsprachen an einem Tisch?"

Der Eckart-Witzigmann-Preis ist einer der bedeutendsten Ehrungen für herausragende Verdienste um Kochkunst und Esskultur. Es gibt ihn seit 2004. Mit dem Eckart wird auch das besondere Engagement im Bereich Lebenskultur gewürdigt. Andere Kategorien sind "Große Koch-Kunst" und "Innovation". Der Preis wird am 18. Oktober verliehen.

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