Altstadt:Briefe an die Verlorenen

Wenn ein Mensch stirbt, den man liebt, dann hinterlässt sein Gehen nicht nur ein großes, schmerzendes Loch, sondern für die, die ohne ihn weiterleben müssen, scheint es in den Tagen des Trauerns oft, als wäre er noch da; käme jeden Augenblick zu Türe herein, spräche. Genau diesen Zustand, der nicht vergehen muss, beschreibt Michelangelo in seinen oft zitierten Zeilen: " Ich bin nicht tot, ich tauschte nur die Räume. Ich leb in euch, ich geh in eure Träume."

Wie schwer es gerade Kindern fallen muss, das so sehr Geliebte und Vertraute loslassen zu müssen, zeigt ein interreligiöses Projekt, das in der Münchner Jesuitenkirche angeboten wird. L(i)ebensbriefe heißt es. Kinder schreiben und zeichnen Briefe an Menschen, die nicht mehr leben. Am Donnerstag, 23. April, beschreibt Marielle Seitz, Leiterin des Instituts für Kreativität und Pädagogik, in einem Lichtbildervortrag dieses Projekt. Kirchenrektor von St. Michael, Karl Kern, wird das Projekt in der Jesuitenkirche erläutern und Franziska Offermann, Trauerbegleiterin und selbst betroffene Mutter, beantwortet Fragen rund um das Thema Tod und Trauer. Der Vortrag beginnt um 19 Uhr in der Buchhandlung Lesetraum, Herzog-Wilhelm-Straße 5. Um Anmeldung wird unter Telefon 23 225 420 gebeten.

© SZ vom 18.04.2015 / ole - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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