Alternative:Plan B in Gefahr

Grüne: Stadt soll Grundstücke für den Südring sichern

Der Bund Naturschutz, eine Bürgerinitiative in Haidhausen, die Grünen im Landtag und im Stadtrat, die Freien Wähler, diverse Fahrgastverbände, selbst einige CSU-Leute - sie alle würden viel lieber den S-Bahn-Südring zwischen Hauptbahnhof und Ostbahnhof zu einer zweiten S-Bahn-Stammstrecke ausbauen, statt einen teuren Tunnel unter der Innenstadt zu graben. Ihre Argumente: Der Südring-Ausbau sei wesentlich günstiger zu haben als die in 40 Meter Tieflage geplante Röhre. Dem widersprechen allerdings die Tunnel-Befürworter. Die Südring-Fans sagen zudem, der Ausbau könne sukzessive erfolgen - immer wenn Geld für einen weiteren Ausbauschritt vorhanden sei, könne man diesen angehen. Als erster Schritt wäre ein zusätzlicher Halt für Regionalzüge an der Poccistraße möglich, argumentieren sie. Außerdem würde das bislang aufs Zentrum ausgerichtete MVV-Netz durch eine Verbindung am Rande ergänzt.

Allerdings sei der Südring nur so lange eine Alternative, wie die Trasse freigehalten wird, warnen die Stadtrats-Grünen. Einige Schrebergärten entlang des Bahndammes sollen aufgelöst und die Grundstücke zum Verkauf angeboten worden sein, sagt Stadtrat Paul Bickelbacher. Ein Teil des Areals soll schon verkauft sein. Das wollen Bickelbacher und seine Kollegen im Viertel gehört haben. Sie fordern die Stadt auf, die Grundstücke "planungsrechtlich zu sichern" und so den Bau von Häusern zu stoppen. Denn "eine Bebauung würde den Ausbau des Südrings endgültig verhindern", sagt Bickelbacher. Unter den Tunnel-Befürwortern bei CSU und SPD spricht derweil niemand davon, den Südring angehen zu wollen. Zugleich aber gilt weiterhin der Beschluss des Stadtrats von 2001: Damals wurde die Verwaltung beauftragt, die Flächen "als Option so lange frei zu halten, bis eine endgültige Entscheidung hinsichtlich des zweiten Tunnels gefallen ist".

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