Promis im Käferzelt:Hauptsache blond

Traditionell lädt Michael Käfer am ersten Wiesnsonntag zum Almauftrieb. Das Publikum ist vor allem jung, blond - und manchmal auch berühmt. Oder zumindest bemüht, es zu werden. Nur Boris Becker hat ganz andere Sorgen.

Anna Fischhaber

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Traditionell lädt Michael Käfer am ersten Wiesnsonntag zum Almauftrieb. Das Publikum ist vor allem jung, blond - und manchmal auch berühmt. Oder zumindest bemüht, es zu werden. Nur Boris Becker hat ganz andere Sorgen.

Sonntagabend auf dem Oktoberfest, es regnet in Strömen, die Theresienwiese ist fast menschenleer. Nur vor dem Käferzelt hat sich eine Menschenmenge gebildet. Traditionell lädt Michael Käfer Promis und solche, die es werden wollen, am ersten Sonntag in seine Schänke. Doch bis drinnen gefeiert werden kann, heißt es Geduld haben: Der Notarzt wird erwartet, ein Eingang ist zu. "Ich stehe auf der Gästeliste, lassen Sie mich durch", ruft ein älterer Herr und drängelt sich nach vorne - er ist nicht der Einzige, dem das Warten schwerfällt. Doch auch im Käferzelt herrscht bisweilen Wiesnrealität.

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Um 19.30 Uhr geht es im ersten Stock des Zeltes endlich los. "Almauftrieb" nennt sich die Veranstaltung, die wirklich ein wenig an einen Viehauftrieb erinnert. Nur, dass das Publikum hier vor allem jung, blond und mehr - oder auch weniger - berühmt ist. Model Franziska Knuppe zum Beispiel, die vor dem Oktoberfest in Trachten-Dessous posierte und jetzt zeigt, dass ihr auch ein wenig mehr bayerische Tracht gut steht. "Franziska wer?", fragen die Fotografen.

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Gina Lisa hat es da leichter. Das liegt vor allem an ihrem Aufzug. Mit ihrem Golddirndl und den langen, blonden Zöpfen, die kunstvoll zu einer Art Breze aufgetürmt sind, ist sie nicht zu übersehen.

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Wer dennoch nicht gemerkt hat, dass das ehemalige Topmodel da ist, wird mit einem lauten "Schatz" und Kusshänden begrüßt.

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Andere Prominente wählen einen dezenteren Weg - an ihren Boxen sind Namensschilder angebracht, damit man weiß, wer hier sitzt. Wayne Carpendale zum Beispiel, der gemeinsam mit Annemarie Warnkross gekommen ist. Vor einigen Jahren turtelten die beiden in der Käferschenke heftig vor der Kamera, diesmal präsentieren sie sich züchtiger - und überlassen solche Bilder vom Oktoberfest lieber den Effenbergs.

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Auch Giulia Siegel hat eine Box mit Namensschild. Das wäre allerdings nicht nötig gewesen - zwar kennt außerhalb von München kaum jemand die Moderatorin, DJane, Schauspielerin und Ralph-Siegel-Tochter, doch beim Almauftrieb ist sie Stammgast. 13 Jahre existiert die Promiveranstaltung schon - und seit 13 Jahren ist sie laut eigener Aussage dabei. Gekonnt lupft sie ihren Dirndlrock für die Fotografen. Als Siegel allerdings von ihrem Album erzählen will, das sie jetzt ganz auf Französisch aufnimmt, ist das Interesse schnell abgeflaut.

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Ähnlich schwer tut sich die Band des Promizelts. "Seid ihr zum Saufen da oder zum gut aussehen?", ruft der Sänger immer wieder - doch so recht Stimmung kommt einfach nicht auf. Vielleicht liegt das daran, dass nicht nur Wiesnwirt Käfer selbst völlig nüchtern ist, sondern auch viele seiner Gäste. Das Bier ist oft nur Zierde, die meisten sind viel zu sehr damit beschäftigt, sich in Szene zu setzen. Schließlich eignet sich kaum ein Ort auf der Wiesn besser zur Selbstinszenierung als das Käferzelt.

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Wer es noch nicht geschafft hat, hat sich herausgeputzt. Die Ausschnitte sind tief, die Lederhosen kurz. Neidisch ...

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... wird an dem ein oder anderen Tisch in der Boulevardzeitung geblättert. "Guck mal, die ist doch total out", sagt eine Blondine und zeigt auf das Foto einer Schauspielerin. Sehnsüchtig ...

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... lächeln sie den Fotografen zu und posieren sofort, wenn einer seine Kamera auf sie richtet. Andere setzen da lieber auf eine berühmte Begleitung.

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Birgit Stein zum Beispiel, die für den großen Auftritt sogar ihren Mann unter den Rock nimmt. Doch die Fotografen sind mehr an Jürgen Prochnow interessiert. Dabei hat der nicht einmal eine Lederhose an. "Ich bin kein Bayer, ich würde mich verkleidet fühlen", gesteht er.

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Die Strategie geht auf: In Jeans und Pulli fällt man auf so einer Veranstaltung auf. Noch dazu als bekannter Schauspieler. Jürgen Prochnow ist das egal, zufrieden nimmt er noch einen Schluck Bier. "Ich hab Spaß", sagt er - und ist einer der wenigen an diesem Abend, denen man das auch wirklich abnimmt.

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"Bier, Bier, Bier und gute Laune"- so hatte Verena Kerth ihre Oktoberflirttricks noch vor kurzem beschrieben. An diesem zweiten Wiesntag scheint ihr die Lust auf Flirten allerdings ebenso vergangen zu sein wie das Posieren vor der Kamera, das einst zu ihren Hauptbeschäftigungen zählte. "Wir unterhalten uns gerade", meckert sie eine Fotografin an, die sie und Manfred Krug ablichten will. Vielleicht ist das aber auch nur ihre Art zu zeigen, dass sie es geschafft hat.

Oktoberfest 2011 - Celebrity Sighting - Day 2

Quelle: Getty Images

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Auch Boris Becker boykottiert die Selbstvermarktung. Vergeblich schleichen die Fotografen um seinen Tisch, ein Mann von der Security verbietet jede Aufnahme. "Das gestern grenzte an Körperverletzung, heute will er seine Ruhe haben", erklärt ein Aufpasser. Vielleicht ist aber auch nur der Kater, der Becker quält. Auf Twitter schreibt er am Nachmittag: "Day after wiesn is always tough ..." und "Whats the hangover secret ??" Es sieht so aus als hätte er das Geheimnis für sich gelöst: Becker setzt auf Weiterfeiern, gutgelaunt wirkt er nicht.

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Vielleicht hat er den Tipp von Christine Neubauer bekommen - allerdings beweist die Schauspielerin deutlich mehr Durchhaltevermögen. Bereits am Samstag schunkelte sie mit Kollegin Michaela May im Käferzelt, an diesem Abend ist sie erneut eine der Ersten, die samt Maß auf der Bank steht und ausgelassen tanzt. Zum Glück können eben auch manche Prominente Wiesnrealität.

© sueddeutsche.de/bica
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