Allach/Untermenzing:Tiefer Griff in die Kasse

Für Brauchtum, Kultur und Faschingsumzug spendiert der Bezirksausschuss 7540 Euro

Von Anita Naujokat, Allach/Untermenzing

Der Bezirksausschuss (BA) lässt sich nicht lumpen, wenn es um ein lebendiges Miteinander im Stadtviertel geht. Gleich in der ersten Sitzung des neuen Jahres gewährte er insgesamt 7540 Euro für Brauchtum, Kultur und eine beliebte Faschingsveranstaltung. Der Heimat- und Volkstrachtenverein "Alpenrösl" will seine Jugend zum Teil neu einkleiden. 4360 Euro Zuschuss, und damit zwei Drittel der Anschaffungskosten, schießt der BA auf Antrag aus seinem Budget zu. Die Trachten, so erklärt es Jugendleiter Benjamin Gallas, bleiben im Eigentum des Vereins; wächst eines der Kinder heraus, wird die Tracht an das nächste weitergegeben. Mit dem Trachtenfundus will der Verein auch Kindern und Jugendlichen die Mitgliedschaft ermöglichen, deren Familien sich die Gewänder nicht leisten können.

Die Kinder und Jugendlichen, derzeit gibt es 35 Mitglieder unter 17 Jahren, werden komplett vom Verein ausgestattet. "Die Festtrachten sind teuer", sagte Gallas, das sei Eltern nicht zuzumuten. Dazu kommt, dass Lederhosen und Dirndl genau auf die Bedürfnisse des Vereins zugeschnitten seien - was in Allach getragen wird, trägt kein zweiter Verein, sagte Gallas. Und: Die Trachten sind langlebig. "Eine Anschaffung dieser Größenordnung haben wir seit 25 Jahren nicht gehabt." Auch wenn einige Stadtviertelvertreter ein eigentlich notwendiges Vergleichsangebot vermissten: 147 Euro für eine Lederhose halte sie für nicht zu viel, sagte Ingrid Haussmann (parteifrei). Und schließlich müsse die Neuanschaffung zu der vorhandenen Kleidung passen.

1780 Euro erhält der Kulturverein "Bühne 23", um den Oratorienchor für einen Auftritt am 26. November beim Jubiläum "1200 Jahre Menzing" engagieren zu können. Zwar seien die Sänger den Veranstaltern preislich entgegengekommen, erklärte Ingrid Haussmann, die dem Unterausschuss Kultur vorsitzt. Dennoch sei das finanzielle Risiko für einen kleinen Verein wie die Bühne 23 eine Nummer zu groß. Haussmann hofft, die Gage durch die Einnahmen zumindest teilweise kompensieren zu können, sodass ein Teil zurückgezahlt werden kann.

1400 Euro erhält die Pfarrei Maria Himmelfahrt für den Faschingsumzug, der seit mehr als 50 Jahren am Faschingsdienstag durch die Straßen zieht. Davon gehen wegen der Umleitungen rund 800 Euro an die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG). "Es ist ärgerlich, dass wir das bezuschussen müssen, weil die Stadt Gebühren erhebt", sagte die BA-Vorsitzende und CSU-Stadträtin Heike Kainz. Auf den Faschingszug, der sich großer Beliebtheit erfreut, will man trotz dieser ärgerlichen Zahlung nicht verzichten.

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