Allach/Untermenzing:Schrecksekunde

Überraschend soll bei der Erschließung des Junkers-Geländes die Pasteurstraße für Durchgangsverkehr gesperrt werden

Von Anita Naujokat, Allach/Untermenzing

Die Grünen hatten die Unterlagen über das Junkersgelände aufmerksam gelesen, andernfalls wäre dem Bezirksausschuss Allach-Untermenzing wohl ein kleiner Passus entgangen, der in den bisherigen Planungspapieren so nicht verzeichnet war. Denn mit der geplanten Verbindungsstraße über das Junkersgelände zwischen der Pasteurstraße und der Ludwigsfelder Straße soll nicht nur die Schöllstraße zur Verkehrsberuhigung von der Pasteurstraße abgehängt werden, sondern auch die westliche von der östlichen Pasteurstraße.

Das würde bedeuten, dass die östlichen Anwohner mit ihrem Auto nicht mehr direkt zur Eversbuschstraße fahren könnten. Dorthin kämen sie allenfalls nur noch über das Junkersgelände und die Ludwigsfelder Straße. "Darüber ist uns bisher nie etwas gesagt worden", stellte Grünen-Fraktionssprecher Falk Lamkewitz fest. Kurze Schrecksekunde bei den Stadtbezirksvertretern, Blättern in Papieren. In dem ihm vorliegenden Material sei darüber nichts zu finden, sagte Henning Clewing (FDP). Die Pasteurstraße abzutrennen, das gehe gar nicht, befand letztlich das Stadtteilgremium für Allach-Untermenzing.

Laut Ingo Trömer, Sprecher im Planungsreferat, war die Stichstraße über das Junkersgelände ursprünglich von der Ludwigsfelder Straße aus als Sackgasse vorgesehen. Im Lauf der Planung habe sich dann aber herausgestellt, dass sich die Straße durchgängig bis zur Pasteurstraße realisieren lasse. Diese werde getrennt, um den westlichen Teil vor Schleich- und Schwerlastverkehr in Richtung Eversbuschstraße zu schützen. Mit zunehmender Belastung rechnet das Planungsreferat, wenn im Zuge der neuen Baugebiete wie auf dem Diamaltgelände zwei zusätzliche Ampeln in der Ludwigsfelder Straße an der Ecke zur Georg-Reismüller-Straße und an der Einmündung zur Straße Am Münchfeld entstehen. Komme es deswegen zu Staus, könnten Fahrer versucht sein, über die Verbindungs- und die westliche Pasteurstraße auf die Eversbuschstraße zu gelangen. Dieser Teil der Pasteurstraße eigne sich aber nicht für Durchgangs- und Schwerlastverkehr, sagt Trömer.

Sowohl am nördlichen Ende der Schöllstraße als auch am östlichen Ende der Pasteurstraße in Höhe der Schöllstraße soll jeweils ein Wendehammer die Abgrenzung besiegeln. Fußgänger und Radfahrer werden weiterhin durchkommen. Der Bezirksausschuss will vor einer Stellungnahme jetzt erst einmal klären, ob die Pläne einfach so geändert worden waren oder "wir das übersehen" haben, wie es die CSU-Stadträtin und Vorsitzende des Bezirksausschusses, Heike Kainz, ausdrückte.

Letzte Möglichkeit für Bürger, die Pläne einzusehen und Einwände zu erheben, besteht noch bis Dienstag, 25. Oktober: in der Stadtbibliothek Allach-Untermenzing, Pfarrer-Grimm-Straße 1, montags, dienstags, donnerstags, freitags von 10 bis 19 Uhr sowie mittwochs von 14 bis 19 Uhr; Planungsreferat im Hochhaus, Blumenstraße 28 b, Raum 071 im Erdgeschoss, barrierefreier Eingang an der Blumenstraße 28 a, montags mit freitags von 6.30 bis 18 Uhr; Bezirksinspektion West, Landsberger Straße 486, montags, mittwochs, freitags von 7.30 bis 12 Uhr, dienstags von 8.30 bis 12 Uhr und von 14 bis 16 Uhr sowie donnerstags von 8.30 bis 15 Uhr.

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