Allach/Untermenzing:Mehr Kundschaft, mehr Autos

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Geplante Erweiterung des Lidl-Marktes an der Georg-Reismüller-Straße polarisiert

Der Discounter Lidl will seine Marktfiliale an der Georg-Reismüller-Straße erweitern; dem Planungsreferat liegt ein Antrag auf Vorbescheid vor, mit dem sich auch der Bezirksausschuss (BA) befasste. Der Anfrage nach sollen der bisherige Bau mit 1045 Quadratmetern Verkaufsfläche und die 602 Quadratmeter große Filiale der Drogeriekette dm abgerissen und durch einem Neubau mit 1400 Quadratmetern ersetzt werden.

Den BA trieb vor allem die Frage um, ob der Markt dann nicht auch überregionalen Verkehr anzöge, schließlich habe die Straße keine unendliche Kapazität. Kontrovers wurde wegen des möglichen Verkehrsaufkommens auch die Forderung der SPD diskutiert, auf den großflächig und flach gehaltenen Bau Wohnungen draufzusatteln. "Dann hätten wir wirklich viel mehr Autos und ein Parkplatzproblem", gab Ingrid Haussmann (parteifrei) zu bedenken, "das wären noch ganz andere Dimensionen".

Auch Heike Kainz, CSU-Stadträtin und Vorsitzende des Bezirksausschusses, reagierte auf den Vorstoß mit gemischten Gefühlen: Kämen noch Wohnungen hinzu, könnte das die Belastbarkeit der Straße zum Kippen bringen. Sie sieht den Vorschlag auch im Hinblick auf die mangelnde Schulinfrastruktur "gefühlt kritisch". Schließlich einigten sich die BA-Mitglieder doch auf eine Linie: Sie wollen beim Bauherrn prüfen lassen, ob dieser sich angesichts knapper Flächen Wohnungen über dem Markt vorstellen könnte.

Laut Thorsten Vogel, der Sprecher des Planungsreferates, sind Einzelhandelsbetriebe dieser Größenordnung nicht nur in Kern- und Sondergebieten, sondern auch in anderen Arealen zulässig, sofern keine negativen Auswirkungen zum Beispiel auf den bestehenden Einzelhandel zu erwarten seien. Im Flächennutzungsplan ist der betreffende Bereich als Gewerbegebiet ausgewiesen.

Inwieweit Lidl sein Vorhaben umsetzen kann, ist noch nicht entschieden. Der eingereichte Antrag auf Vorbescheid wird derzeit noch von der Lokalbaukommission der Stadt geprüft.

© SZ vom 22.11.2016 / anna - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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