Allach/Untermenzing:Kritik an der kleinen Lösung

Allach/Untermenzing: Eine solche Toilette soll in Allach installiert werden.

Eine solche Toilette soll in Allach installiert werden.

(Foto: Christian Endt)

Stadt plant für das frühere Sommerbad nur ein Dixi-Klo ohne Wasseranschluss

Von Anita Naujokat, Allach/Untermenzing

Die Allacher und Untermenzinger sollen jetzt zumindest eine mobile Toilette für die Sommermonate auf dem Freizeitgelände des ehemaligen Sommerbads an der Eversbuschstraße erhalten. Aufgestellt werden soll sie im Frühjahr. Damit kommt das Baureferat einem großen Bedürfnis aus der Bürgerversammlung entgegen - wenn auch nicht in allen Teilen. Denn die Bürger und der Bezirksausschuss (BA) hatten sich ein ums andere Mal eine feste WC-Anlage gewünscht. Doch für den Einbau einer solchen fehlten sämtliche Kriterien, wie die städtische Behörde den Lokalpolitikern mitteilt.

Nach einem Beschluss des Bauausschusses des Stadtrats im Oktober 2016 gibt es neue Toiletten in Grünanlagen nur noch, wenn mehrere Voraussetzungen erfüllt sind. Demnach müssen in einem Einzugsbereich von 500 Metern mindestens 20 000 Menschen wohnen, darunter 1500 Kinder und Jugendliche. Zudem muss eine Fläche einschließlich angrenzender Spielwiesen wenigstens 10 000 Quadratmeter groß sein und dreimal pro Woche gereinigt werden. Keines dieser Kriterien treffe auf das Gelände des ehemaligen Allacher Sommerbads zu, stellt das Baureferat fest. Es hat vorgesehen, das Dixi-Klo am Haupteingang aufzustellen. Der BA hält den Standort allerdings alles andere als für klug gewählt. Zum einen sehe so eine Toilette dort nicht schön aus, zum anderen müssten sich die Fahrzeuge zum Austauschen der Kabinen auf die Eversbuschstraße stellen, sagte die BA-Chefin und CSU-Stadträtin Heike Kainz. "Ich glaube nicht, dass das funktioniert."

Der BA schlägt deshalb vor, das Häuschen in die linke Ecke des nördlichen Parkplatzes zu stellen. Dort werde es von Ästen verdeckt und könne ausgetauscht werden, ohne den fließenden Verkehr zu stören. Außerdem müsse es so installiert werden, dass kein Parkplatz verloren gehe und die Kabine auch nicht mutwillig umgeworfen werden könne. Klaus Trapp, der von März an die Allach-Untermenzinger Seniorenvertretung leiten wird, konnte als Zuhörer seinen Unmut über die kleine Lösung nicht zurückhalten. Eine Toilette ohne Wasseranschluss und fließendes Wasser zum Händewaschen entbehre jeglicher hygienischer Standards. Gerade Kleinkinder benötigten ein gewisses Pflegeniveau, ebenso Senioren, sagte er. " Man traut sich ja niemandem mehr die Hand zu geben, der da rauskommt!" Heike Kainz erinnerte daran, dass der BA schon x-mal einen Wasseranschluss beantragt habe. "Wir können das gerne noch mal ergänzen", seufzte sie, "kommen aber gegen Windmühlenflügel nicht an".

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