Allach/Untermenzing:Durch Matsch zum Tunnel

Viele Klagen über den neuen Weg rings um die Oertelplatz-Baustelle

Von Anita Naujokat, Allach/Untermenzing

Im November hat die Firma Moeg (München Oertelplatz Gewerbe GmbH), die den Oertelplatz umbauen lässt, den Weg zur S-Bahnunterführung Allach neu anlegen lassen. Konnten S-Bahn-Nutzer von der Vesaliusstraße aus bis dahin direkt geradeaus zum Tunnel kommen, müssen sie jetzt um die Baugrube herum den neuen Weg vorbei am sogenannten bunten Haus nehmen. Seitdem hagelt es Beschwerden. Nicht wegen des Umwegs, sondern wegen der Beschaffenheit des Weges. "Für Senioren ist das keine Alternative", beschwerte sich Klaus Trapp, der unlängst selbst einen Senioren zur S-Bahn gebracht hatte, im Bezirksausschuss. Bei Regen sei alles matschig und voller Pfützen, bei Schnee könne wegen der Unebenheiten wohl gar nicht richtig geräumt werden, schimpfte er.

Die Moeg wollte das gar nicht glauben. Das Unternehmen teilte auf Anfrage mit, dass der Weg größtenteils asphaltiert, teils gepflastert und von festgewalztem Siebschutt ergänzt sei. Letzteres sei anfangs mit einer Kies-/Sandschüttung zu vergleichen, die aber schnell aushärte und wie Beton werde. Die Klagen müssten noch aus den ersten Tagen stammen, an denen der Untergrund wahrscheinlich noch nicht ausgehärtet war.

In der Tat ist der erste Teil des Weges asphaltiert, doch ist auch eine quer verlaufende ehemalige halbe Bordsteinkante zu überwinden. Für mobile Menschen kein Hindernis, für ein Rollator-, ein Rollstuhl- und ein Kinderwagenrad schon. Nach der Kurve wird der Weg uneben. Einzig an den nördlichen Radständern ist ein kleines Stückchen gepflastert, der große Rest ist Aufschüttung. In vereinzelten flachen Mulden glitzert das Regenwasser. An manchen Stellen steckt der Kies fest im Boden, an anderen aber gibt es richtige Ansammlungen loser Steine.

"Das ist eine Sauerei, eine Zumutung, was sich die Stadt da erlaubt", sagt ein älterer gehbehinderter Mann, der sich mühsam mit einem Stock vorwärtsbewegt. "Ich tue mich hier sehr hart", beschreibt er seine Situation. Und nirgends gebe es einen Sitz, auf dem er sich mal kurz ausruhen könnte. "Es ist ein bisschen holprig, aber man kommt durch", erklärt eine Frau, die einen Einkaufstrolley hinter sich herzieht. Ein Mann mit Rollator verschnauft, auf sein Gefährt gestützt, nach dem Weg erst einmal, bevor er zur Rampe in Richtung S-Bahn-Lift weitergeht.

Der Investor hatte zwar erklärt, den Weg und die Beleuchtung genau nach den Vorgaben der städtischen Referate und der Deutschen Bahn hergestellt zu haben. Wie auch immer: Die Stadtbezirksvertreter werden dennoch Nachbesserungen fordern.

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