Allach/Untermenzing:Abgespeckt und unterkellert

Der Bezirksausschuss stimmt dem Bebauungsplan für das Alten- und Pflegeheim an der Franz-Nißl-Straße zu

Von Anita Naujokat, Allach/Untermenzing

Die Mehrheit des Bezirksausschusses (BA) Allach-Untermenzing hat in weiten Teilen dem Bebauungsplan für das neue Alten- und Pflegeheim an der Franz-Nißl-Straße zugestimmt. Der Entwurf entspreche im Wesentlichen den bisher vorgestellten Plänen, sagte Stefanie Martin (CSU), die Vorsitzende des Unterausschusses Planung und Bau. Die Münchenstift, eine gemeinnützige Tochtergesellschaft der Stadt München, will das bestehende Heim an der Manzostraße abreißen und ein neues an der Franz-Nißl-Straße errichten. Entstehen soll ein H-förmiges Hauptgebäude mit drei Stockwerken und einem zurückgesetzten Terrassengeschoss westlich der Franz-Nißl-Straße zwischen Lewald- und Hintermeierstraße.

Einen Pluspunkt sieht die Mehrheit der Stadtviertelvertreter darin, dass das Gebäude zu den Wohnhäusern an der Franz-Nißl-Straße hin lediglich ein Stockwerk über dem Erdgeschoss haben wird. Als unverzichtbar für das Viertel hält die Mehrheit auch das öffentliche Café und den Veranstaltungsraum. Allerdings will das Gremium noch geprüft wissen, ob 17 Tiefgaragen- und drei oberirdische Stellplätze für rund 200 Bewohner im Neubau und das Personal ausreichen. Und da das Haus schlecht an den öffentlichen Nahverkehr angebunden ist, wollen die Allach-Untermenzinger einen Bushalt in der Nähe.

Nachgebessert haben die Planer auch bei der Anlieferungszone; so gibt es jetzt auf dem Grundstück eine Wendemöglichkeit für Lastwagen bis 7,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht. Positiv hob Stefanie Martin die Durchlässigkeit des Geländes hervor, weil es für Fußgänger und Radfahrer nun möglich ist, den neuen Komplex von allen Seiten zu umrunden. Zwar sehe man auch die Belastung wegen des zusätzlichen Verkehrs und einer Verschattung für einige benachbarte Grundstücke. Dem stehe jedoch der dringende Bedarf an bezahlbaren Pflegeplätzen im Stadtbezirk entgegen, sagte Stefanie Martin. Sie zeigte sich zuversichtlich, dass die vielen Grünanlagen zu einer guten Integration der Einrichtung beitragen werden. Allerdings fordert der BA einen Realisierungswettbewerb, um eine optimale Gestaltung des Gebäudes zu erreichen.

Die Grünen im Gremium mochte das alles indes nicht zu überzeugen, sie lehnen den Bebauungsplan komplett ab. Der Baukörper sei zu hoch, der Standort falsch, die Bilanz der Plätze unterm Strich negativ und die Verkehrserschließung mangelhaft, brachte Grünen-Sprecher Falk Lamkewitz die bekannten Gründe noch einmal auf den Punkt. Nach Protesten von Anwohnern wegen "der Massivität" hatte die Münchenstift das Gebäude bereits um ein Stockwerk abgespeckt und sich zum Bau der Tiefgarage bereit erklärt. Die Gebäude entlang der Franz-Nißl-Straße sollen nur noch etwa sieben Meter hoch sein, das Haupthaus maximal 16,50 Meter und nicht in einem durchgehenden Block.

Anstelle des alten Gebäudes an der Manzostraße sollen nach den bisher vorliegenden Überlegungen Seniorenwohnungen und Unterkünfte für Pflegekräfte entstehen. Das dortige Alten- und Service-Zentrum soll mit einem größeren Veranstaltungssaal erhalten bleiben.

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