Allach-Untermenzing:Stilles Gedenken

Erinnerung an den "Todesmarsch von Dachau" vor 70 Jahren

Tausende Häftlinge aus dem Konzentrationslager Dachau und dessen Außenlagern in Allach und Kaufering haben die Nazis in drei Todesmärschen am 26. und 27. April 1945 durch das Würmtal ins Ungewisse getrieben. Viele überlebten ihn nicht, weil sie vor Entkräftung starben oder erschossen wurden. Mahnmale, die auf Initiative von Bürgern errichtet wurden, erinnern an diese Verbrechen in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges. Zum 70. Jahrestag des "Todesmarsches von Dachau" findet am Sonntag, 26. April, auf dem Leidensweg ein Gedenkzug von Allach nach Pasing entlang der Würm statt. Veranstaltet wird er von dem Verein "Gegen Vergessen - Für Demokratie", der Bürgerinitiative "Gedenken im Würmtal", dem Katholikenrat der Region, unterstützt vom Kreisjugendring München-Stadt, dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend und dem Allach-Untermenzinger Bezirksausschuss. Das Außenlager in Allach mit 5500 KZ-Häftlingen im Winter 1943 war das drittgrößte Nebenlager von Dachau; die Inhaftierten wurden hauptsächlich bei BMW eingesetzt.

Unter dem Motto "Denkmale lebendig machen, den Stab der Erinnerung weitergeben" sind alle Generationen, besonders aber die Jugend, eingeladen, an den Mahnmalen gemeinsam innezuhalten und der Opfer zu gedenken. Die Stationen des Gedenkzuges sind um 16 Uhr in Allach am Mahnmal Eversbusch-/Ecke Höcherstraße, um 16.45 Uhr in Untermenzing an der Eversbuschstraße/Höhe Kirchplatz Sankt Martin, um 17.30 Uhr in Obermenzing am Mahnmal an der Blutenburg und um 18.15 Uhr in Pasing am Mahnmal an der Kaflerstraße. Der Zug führt in Untermenzing auch an der Pfarrer-Grimm-Straße vorbei. Josef Grimm, einst Aushilfspriester in Untermenzing, wurde vor 70 Jahren am 28. April 1945 von der SS in Götting ermordet. Zum Gedenkzug erwarten die Veranstalter auch ehemalige Zwangsarbeiter aus Polen und der Ukraine.

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