Allach-Untermenzing:"Kriegerisch ist nur der Name"

Veteranenverein blickt zurück auf 125 Jahre Geschichte

Von Anita Naujokat, Allach-Untermenzing

1890 haben sich Allacher Teilnehmer und Reservisten der Kriege von 1866 und 1870/71 zusammengetan und den Krieger- und Veteranen-Verein Allach gegründet. An diesem Sonntag wird sein 125-jähriges Bestehen gefeiert. Mit Militarismus und Nationalismus habe man nichts mehr zu tun, versichert Erster Kassier Josef Tausch. Vielmehr sei der Verein ein Traditionsverein, der sich gesellschaftlich und kirchlich engagiere. "Kriegerisch ist nur noch der Name." In der Vergangenheit habe man immer wieder überlegt, den Namen zu ändern, da man sich aber als Traditionsverein sehe, habe man den alten gelassen. Tausch sagt, in den 30 Jahren seiner Mitgliedschaft keine einzige kriegsverherrlichende Geschichte gehört zu haben. Im Gegenteil: "Jeder, der den Krieg erlebt hat, weiß, dass der Krieg unrecht ist", sagt Tausch. "Und wäre der Verein in irgendeiner Weise rechtsgerichtet, wäre ich nicht dabei", betont der Hobbyhistoriker. Die Kriegsorden und Medaillen - im Übrigen keine Originale, sondern Nachbildungen -, die in einer Vitrine im Vereinsheim hängen, würde man heutzutage auch nicht mehr so ausstellen, sagt Tausch. Der Kasten ist vor 30 Jahren installiert worden und wäre bei einem Umzug nicht mehr mit dabei. "Man lässt ihn halt noch aus alter Tradition."

Unter den 112 Mitgliedern befinden sich noch fünf Veteranen des Zweiten Weltkriegs. Das älteste Mitglied ist 97 Jahre, die jüngsten sind um die 30. Zu den prominentesten Mitgliedern zählen der CSU-Bundestagsabgeordnete Hans-Peter Uhl und Bürgermeister Josef Schmid (CSU).

Gefeiert wird mit einem Festgottesdienst um 9 Uhr in Maria Himmelfahrt. Nach dem Gedenken am Kriegerdenkmal startet um 10 Uhr der Festzug zur Allacher Schießstätte (Servetstraße 1), wo um 11 Uhr der offizielle Teil beginnt.

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