Aktion des SZ-Adventskalenders:Wenn ich mir was wünschen könnte

Krankheit, Armut, Tod: Für viele Kinder in München war es ein schweres Jahr. 18 Mädchen und Jungen erzählen, was sie sich sehnlich wünschen. SZ-Leser können helfen.

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Quelle: Robert Haas

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Auch im reichen München können sich viele Eltern keine Weihnachtsgeschenke für ihre Kinder kaum leisten. Für manche Familie wäre die Bescherung gerade am Ende dieses Jahres ein Lichtblick: Sie musste Armut, Krankheit und Tod erleben. Der SZ-Adventskalender möchte ihnen mit Spenden der Leser gerne helfen.

Familie Brückner, alleinerziehende Mutter, SZ-Adventskalender, Kinderwünsche

Quelle: Florian Peljak

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Zum Beispiel dem kleinen Max. Sein Wunsch ist eigentlich überschaubar. "Polizei-Lego", sagt der Fünfjährige. Neben ihm sitzt seine große Schwester Phuphinyo, 13. Phuphinyo ist thailändisch und heißt in etwa: "Dass die Wünsche in Erfüllung gehen." Aber sie wissen, dass nicht alle Wünsche in Erfüllung gehen können - im Gegenteil. Im April ist ihr Papa gestorben. Sein Tod liegt wie ein Schatten über dem kleinen Wohnzimmer. Überall Fotos, Erinnerungen. Sie leben von der Witwen- und Halbwaisenrente und Aufzahlungen durch das Jobcenter. Wegen Max kann die Mutter nur stundenweise arbeiten gehen."Ich würde mir einen Laptop zum Lernen für die Schule wünschen", sagt die 13-Jährige.

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Quelle: Stephan Rumpf

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Oder Benedikt, 13. Er ist einer von sechs Brüdern, die anderen fünf sind alle gesund. Er jedoch leidet unter einer Bewegungsstörung, deren Ursache in einer frühkindlichen Hirnschädigung durch Sauerstoffmangel liegt. Die Symptome wurden im Laufe der Jahre immer schlimmer, oft muss Benedikt sich im Rollstuhl fortbewegen. Geistig ist Benedikt jedoch absolut gesund, und gerade deshalb stellt er immer wieder diese Frage: "Warum ich?" Sein Weihnachtswunsch wäre, einmal Robert Lewandowski zu treffen, "weil er in neun Minuten fünf Tore geschossen hat". Oder DJ Felix Jaehn.

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Quelle: Natalie Neomi Isser

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Eigentlich hätte Dzhesika, 6, gerne eine Katze oder einen Hund. Aber das ist in dem 15 Quadratmeter großen Zimmer, in dem sie und ihre Eltern kochen, essen und schlafen unmöglich. Ihre Eltern sind vor einem Jahr aus Bulgarien nach München gekommen, sie nehmen jede Arbeit an und möchten unbedingt unabhängig sein. Die Sechsjährige hat einen banalen Wunsch: ein Fahrrad und einen Helm, um mit ihrer Familie den Westpark zu erkunden.

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Quelle: Natalie Neomi Isser

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In einem Jahr ist ihre Ausbildung zur Kauffrau fertig, dann, so hofft Diana V., bekommt sie einen Job, mit dem sie ihre Familie ernähren kann. Im Moment ist das Geld knapp, der Vater der Kinder bezahlt keinen Unterhalt. Drei Jungen und ein Mädchen hat sie. Zwei der Kinder, Michael, 9, und Jason, 10, leiden an ADHS und können deswegen nicht mit der Familie zusammenwohnen. Der kleine John, 5, ist ein Auto-Fan. Am liebsten würde er einmal mit einem Feuerwehrauto in den Kindergarten fahren. Auch über einen Lerncomputer würde er sich freuen. Die beiden älteren Buben, Michael, 9, und Jason,10, hätten gerne einen Tretroller und einen neuen Schlitten, außerdem ein Trampolin.Die 14-jährige Michelle wünscht sich ein Fahrrad - und "Gesundheit für meine Mutter und meine Brüder".

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Quelle: imago/Westend61

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"Raus aus den vier Wänden, alles hinter sich lassen und etwas anderes machen." Etwas, das sie zumindest für einen kurzen Moment von ihrer Krankheit ablenkt. Das ist Selinas größter Wunsch für Weihnachten. Im Oktober hat die 17-Jährige erfahren, dass der Tumor in ihrem Gehirn wieder gewachsen ist. Selina droht die nächste Operation. Ausgang ungewiss. "Damit ich mal nicht darüber nachdenken muss, wie es jetzt weitergeht", wünscht sich die Schülerin gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrem Bruder ein entspannendes Wochenende "irgendwo in Österreich".

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Quelle: Natalie Neomi Isser

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Die Wohnung der Familie ist zwar sehr schön und hell, aber noch sehr leer. Die Glühbirnen haben keinen Lampenschirm, und in den Kinderzimmern stehen nur die Betten. Die zwölfjährige Sofie wünscht sich aber keinen Lampenschirm, sondern: einen Laptop. Damit will sie für Referate recherchieren, sie geht in die sechste Klasse eines Gymnasiums. Ihre beiden zehnjährigen Brüder, die Zwillinge Luis und Adrian, sind sehr schüchtern, sie vergraben ihre Gesichter in die grauen Sofakissen. Sie gehen auf die Förderschule, Adrian hat eine leichte geistige Behinderung, Luis hat Lernschwierigkeiten. Der größte Wunsch der Eltern ist, dass sie bald einen Platz in einer heilpädagogischen Tagesstätte finden, denn dann könnte auch die Mutter wieder arbeiten. Adrians Lieblingsfarbe ist gelb, deswegen wünscht er sich alle drei Minions-Filme und einen Basketball. Luis hat ein Trikot von 1860 München im Auge, denn er ist ein großer Fan. "Zu einem Spiel vom FC Bayern würde ich aber trotzdem gehen."

Die Lochis

Quelle: dpa

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Ein Treffen mit den "Lochis" (BIld) wäre für Melissa, 17, der größte Wunsch. Das Leben ist für sie nicht einfach. Sie hat einen schwerst behinderten kleinen Bruder, der neun Jahre alt ist und daheim gepflegt wird. Mutter, Vater und Oma wechseln sich ab. Melissa ist ebenfalls nicht gesund, sie bekommt sporadisch epileptische Anfälle. Sie hilft ihrer Mutter so weit sie kann. Nur zögernd gesteht sie, dass sie sich manchmal zurückgesetzt fühlt.

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Quelle: Catherina Hess

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Jasmin, 7, sitzt konzentriert am Wohnzimmertisch und malt einen Papagei in ihrem Malbuch aus. Ihre Mutter ist krank und kann sich nicht um sie kümmern. Deswegen wohnt sie seit ihrem zweiten Lebensjahr bei ihrer Oma in einer Eineinhalb-Zimmer-Wohnung. Ihre Mutter sieht sie nur am Wochenende. Nach der Schule muss Jasmin in den Hort. "Eigentlich gefällt es mir da", sagt das Mädchen im pinken Kleid. Doch zu Hause kann Jasmin nicht so gut lernen. Für einen Schreibtisch reicht die Rente ihrer Oma nicht. Deswegen muss die Siebenjährige auf dem Tisch im Wohnzimmer arbeiten. Auch ihr Roller und ihre Inliner werden bald nicht mehr passen.

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Quelle: Natalie Neomi Isser

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Susanne K. leidet unter Muskeldystrophie, eine Erbkrankheit, die zu zunehmender Muskelschwäche führt. Das Geld der Familie ist knapp: Die Mutter muss 24 Stunden beatmet und rund um die Uhr betreut werden. Sie muss hohe Beträge für Pflegebedarf und Medikamente ausgeben. Für das tägliche Leben mit ihrem Sohn bleibt da nicht mehr viel übrig. Der 16-jährige Zenon hat kein Fahrrad. Sein Schulweg mit der Bahn dauert doppelt so lange wie mit dem Rad, Ausflüge mit Freunden kann er höchstens auf dem Gepäckträger unternehmen. Zenon läuft Parkour oder fährt auf seinem - selbstgebauten - Longboard. Seine Rollen eiern allerdings, deswegen wünscht er sich neue.

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Quelle: Robert Haas

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Rachel ist ein ungewöhnlich aufgewecktes Kind: Die Zehnjährige ist klug, zuvorkommend, umsichtig, vielleicht ein kleines bisschen zu erwachsen für ihr Alter. Doch die Umstände haben das Mädchen geprägt: Ihre alleinerziehende Mutter ist psychisch erkrankt und ist in Behandlung. An eine Erwerbstätigkeit ist im Moment noch nicht zu denken, deshalb ist die finanzielle Lage schlecht. Unterstützt durch eine Spende hat Rachel in diesem Jahr begonnen, Reitstunden zu nehmen. Das tut dem Mädchen sichtlich gut, auf dem Rücken des therapeutisch ausgebildeten Pferdes findet Rachel neue Balance. Doch die 130 Euro für zehn weitere Reitstunden kann ihr die Mutter nicht ermöglichen, auch wenn es Rachels größter Wunsch ist.

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Quelle: Marco Einfeldt

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Auf Musik hat David schon immer besonders reagiert. Er ist ein aufgeweckter Junge. Aber der Vierjährige wird niemals ein normales Leben führen können: David kam als Frühchen zur Welt, gerade mal 1000 Gramm wog er bei seiner Geburt. Er hat einen zu kleinen Kopf, eine spastische Körperbehinderung und leidet unter Epilepsie. Seit seiner Geburt bestimmen Arztbesuche, Therapien und Behandlungen das Leben der Familie. "Es ist ziemlich hart", sagt seine Mutter. Zwar würden die Therapien bezahlt werden, aber bis die Krankenkasse endlich den speziellen Buggy oder die Schienen und die Spezialschuhe genehmigte, mit denen der Vierjährige endlich das Laufen lernen soll, habe es lange gedauert. Selbst kann sich die Familie das nicht leisten, auch nicht ein Musikinstrument für David. Über ein Xylofon zu Weihnachten würde sich David wohl sehr freuen.

Fabio Archidiacono, SZ-Adventskalender, Kinderwünsche

Quelle: Florian Peljak

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Wenn man Fabio, 9, fragt, was er sich denn wünscht, dann huscht kurz ein freudiges Glitzern in seinen Blick. "Das Robotik-Set", sagt er. Was zum Zusammenbauen, Basteln, Tüfteln. Das macht er am liebsten. Notgedrungen. Denn Fabio kann nicht so ungehindert herumtollen wie seine Altersgenossen. Der Bub leidet seit seinem ersten Lebensjahr an einer Autoimmunerkrankung. Der Körper kämpft nicht nur gegen Bakterien, Viren oder Krebszellen, sondern auch gegen gesunde Zellen. Hinzu kam dann auch noch eine chronische Hepatitis. Etliche Krankenhausaufenthalte und Operationen waren nötig. Jetzt ist Fabio auf Tabletten angewiesen, muss oft in die Klinik zur Blutkontrolle und darf nicht an die Sonne. Ob er jemals ganz gesund wird, kann keiner sagen. Der Vater musste aufgrund einer Krankheit seinen Beruf als Koch aufgeben. Die Mutter jobbt stundenweise in einem Solarium. "Die letzten Jahre waren hart", sagt sie.

Süddeutscher Verlag: Adventskalender  | Sueddeutscher Verlag: Adventskalender (fundraising campaign) ; Sz-Adventskalender

Quelle: Fritz Neuwirth/SZ Photo

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Wer diesen und anderen Kindern in Not helfen möchte, kann das mit einer Spende für den SZ-Adventskalender tun. Sicher online spenden kann man unter http://www.sz-adventskalender.de/onlinespende/

© SZ/ wim, ehar, bla, cw,cjk,csp
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