Agrarpolitik in Bayern:Artenschutz wird ignoriert

"Die Schnepfe und der Wachtelkönig" vom 11. November:

In dem Untertitel wird festgestellt, dass das Aussterben vieler Vogelarten die Folge von Umwandlung von Feuchtgebieten in überdüngte Wiesen und Äcker ist. Die Ankündigung neuer Förderprogramme durch Umweltministerin Ulrike Scharf sind doch eine Bankrott-Erklärung der praktizierten Landwirtschaftspolitik. Auch die neu verhandelte GAP ( Gemeinsame europäische Agrarpolitik) wird für die nächsten sieben Jahre dem notwendigen Naturschutz und der Artenvielfalt nicht gerecht. Ursache dieser gefährlichen Entwicklung ist die industrielle Landwirtschaft mit Überdüngung und Ausbringung von Pestiziden, Insektiziden und vielem mehr. Die Hersteller dieser Chemikalien haben meines Erachtens zu viel Einfluss in den Genehmigungsbehörden.

Solange die zuständigen Ministerien auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene (Landwirtschaft, Umwelt- und Naturschutz, Verbraucherschutz) nicht im Sinne einer naturschutzfachlichen und nachhaltigen Politik an einem Strick ziehen, sind die diversen Förderprogramme der Umweltministerin Ulrike Scharf nur Makulatur. Die Gesellschaft nimmt es nicht mehr hin, dass unsere Lebensgrundlagen geschädigt und vergiftet werden, um das dann mit teuren Programmen wieder zu flicken - was in der Natur aber gar nicht möglich ist. Seit 2014 gibt es in Bayern ein Umbruchverbot. Doch wird die weiter galoppierende Zunahme an Maisäckern und weiterer Umbruch von Wiesen genehmigt. Ich stelle mir die Frage, welche zuständigen Genehmigungsbehörden missachten bei diesen Genehmigungen die naturschutz-, die tierschutz- und die wasserschutzrelevanten Kriterien? Auch die artenreichen Wiesen sind zu reinen Grasäckern degradiert. Diese negative Entwicklung ist verantwortlich für die Verarmung der Artenvielfalt. "Schont daher unsere Tiere und Pflanzen, es ist vielleicht das Einzige, wofür uns unsere Kinder einmal dankbar sein können." (Anonymus) Anneliese Lintzmeyer, Irschenberg

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