Abstimmung im Stadtrat:Kulturstrand steht auf der Kippe

Abstimmung im Stadtrat: Der Nussbaumgarten hinter dem Sendlinger Tor an der Matthäuskirche ist ein möglicher Standort für den Kulturstrand.

Der Nussbaumgarten hinter dem Sendlinger Tor an der Matthäuskirche ist ein möglicher Standort für den Kulturstrand.

(Foto: Stephan Rumpf)

Mit einer ungewöhnlichen Mehrheit lehnt der Stadtrat die Verlegung des Kulturstrandes ab. Die Grünen stimmen gegen die SPD. Jetzt stehen die Urbanauten vor der Wahl zwischen zwei Übeln.

Von Silke Lode

Der Kulturstrand, den die Urbanauten seit einigen Jahren in München veranstalten, steht im kommenden Sommer auf der Kippe.

Das Stadtratsplenum hat am Mittwoch mit einer ungewöhnlichen Mehrheit den Vorschlag abgelehnt, für 2014 per Ausschreibung einen neuen Veranstaltungsort zu suchen: Die SPD hat gemeinsam mit der Bürgerlichen Mitte die Grünen, CSU und FDP überstimmt.

Damit stehen die Urbanauten vor der Wahl, den Kulturstrand doch am ursprünglich vorgesehen Ort, also am Nußbaumpark, zu veranstalten oder ihn ausfallen zu lassen. Benjamin David von den Urbanauten sagte nach der Entscheidung, er werde nun sehr zeitnah das Gespräch mit dem zuständigen Kreisverwaltungsreferenten Wilfried Blume-Beyerle suchen.

"Wir werden uns den Nußbaumpark ergebnisoffen anschauen, auch wenn ich wegen des Klinikums sehr skeptisch bin", sagte David. Das Innenstadt-Klinikum hatte mit rechtlichen Schritten gedroht, sollte unmittelbar vor dem Krankenhaus eine Kulturveranstaltung mit Live-Musik stattfinden.

"Wir brauchen kreative Leute"

Unabhängig davon, ob der Kulturstrand nun 2014 stattfindet oder nicht, bereitet das KVR für die Folgejahre eine neue Ausschreibung vor. Sabine Nallinger (Grüne) hatte die Hoffnung geäußert, dass man diese Ausschreibung notfalls auf 2014 ausweiten könne. Blume-Beyerle erklärte jedoch, dass der Kulturstrand 2014 entweder am Nußbaumpark oder gar nicht stattfinden werde.

Bei der Vergabe für die Jahre 2015 bis 18 werde man "auch die Zuverlässigkeit der Bewerber überprüfen" - damit sind wohl die Urbanauten gemeint. Blume-Beyerle hatte Benjamin David zuvor bereits ein "ungewöhnliches Verhalten" bescheinigt. Allerdings sagte er auch, dass dies vielleicht "der Kampf kreativer Leute gegen die Bürokratie" sei. "Wir brauchen kreative Leute", betonte er.

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