Tapas-Bar Itxaso:Ein bisschen Bilbao

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Üppige Keulen, bunte Kacheln: Kaum trudeln im Itxaso in der Isarvorstadt die ersten Gäste ein, geht es bereits lebendig zu. Das Lokal ist die vielleicht spanischste Tapas-Bar in München.

Lisa Sonnabend

Ein Unternehmensberater würde die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Wie heißt das Lokal? Wie soll sich das jemals jemand einprägen können? "Itxaso" haben Irene Diess, ihr Mann Herbert und ihr Sohn Andreas ihre Tapas-Bar in der Pestalozzistraße genannt. Itxaso bedeutet Meer. Doch für Münchner ist Itxaso vor allem eines: kompliziert.

Impressionen aus dem Itxaso
:Viel Spanien, wenig München

In der Pestalozzistraße hat das Itxaso eröffnet.

Die Buchstabenfolge ist kaum zu merken, die korrekte Aussprache für viele rätselhaft. Das "x" wird wie ein "sch" gesprochen, das "s" scharf. Dennoch hat sich die Bar bereits einen Namen gemacht - und das liegt daran, dass Familie Diess abgesehen von der Namenswahl eigentlich alles richtig gemacht hat.

Das Itxaso ist das vielleicht spanischste Tapas-Lokal in München. Oder wie ein Gast in einer Internet-Rezension schreibt: "el menos germano de todos" - das am wenigsten deutsche. Kaum trudeln nach Feierabend die ersten Gäste ein, geht es in dem kleinen Raum bereits lebendig zu. Viele unterhalten sich auf spanisch. Im Eingangsbereich steht eine große, bunt gekachelte Theke. In Vitrinen liegen Tapas aus, die nicht frisch zubereitet werden müssen: Tortilla, Bocadillos oder Queso. Von der Decke baumeln üppige Schinkenkeulen.

Während es kurz nach der Eröffnung im April noch ein wenig nach Farbe roch, ist nun Knoblauch die dominierende Duftnote. Viele Gäste bleiben gleich im Eingangsbereich stehen, bestellen ein Glas Wein und essen dazu einen Happen, um nach einer halben Stunde schon wieder weiterzuziehen. Wie in Madrid, San Sebastián oder Bilbao. Den gemütlichen Teil des Lokals erreicht man erst, wenn man über die Treppenstufen den Nebenraum betritt.

Hier stehen Tische, die so klein sind, dass nur zwei bis vier Personen Platz haben. Für größere Gruppen ist das Itxaso also eher ungeeignet. Die Stühle sind in einem freundlichen Grün gestrichen. Eine komplette Wand des Raums ist unverputzt geblieben, die Ziegelsteine sind zu sehen. Schlicht und durchaus schick. Von einigen Stellen im Lokal kann man einen Blick in die Küche erhaschen, wo der Koch - mit rotem Hemd und schwarzem Kopftuch - gerade ein Stück Speck um drei Stangen grünen Spargel zwirbelt.

Tapas gibt es übrigens gar nicht auf der Speisekarte. Sie heißen hier Pintxos, das ist das baskische Pendant. Die Preise pro Portion beginnen bei 2,50 Euro. Mindestens genauso wichtig wie das Essen ist im Itxaso allerdings der Wein. In einem Regal hinter der Bar ist das Angebot aufgereiht: Flaschen aus Galizien, Asturien, Cantabrien, Navarra oder Rioja. Wer lieber Bier mag, kann hier ein San Miguel oder Estrella bestellen.

Es ist schwer zu sagen, wer im Itxaso im Mittelpunkt steht - die Gäste, die Einrichtung, das Essen oder die Drinks. Und genau das macht das Intxaso so unaufgeregt und so sympathisch.

Itxaso, Pestalozzistraße 7, Isarvorstadt, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Sonntag von 17 bis 22.30 Uhr, Freitag bis Samstag bis 0 Uhr, Montag geschlossen

© SZ vom 20.07.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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