Ratlose Kandidatin bei "Wer wird Millionär?":"Ich bin kein Dödel"

"Wer wird Millionär?"-Kandidatin Eleonore Scholz.

Eleonore Scholz ist sauer, weil sie eine aus ihrer Sicht sinnlose Frage nicht beantworten konnte.

(Foto: RTL)

Sie verzweifelte beinahe an der 2000-Euro-Frage: Eleonore Scholz wusste bei "Wer wird Millionär?" nicht weiter und diskutierte ausgiebig mit Moderator Günther Jauch. Im Interview erklärt sie, warum sie die "Vokalfrage" nach wie vor für sinnlos hält.

Von Elisa Britzelmeier

Die Münchnerin Eleonore Scholz, 63, saß am Montagabend auf dem Ratestuhl bei "Wer wird Millionär?" (RTL) und wusste nicht weiter - bis ihr das Publikum half. 94 Prozent wussten die Antwort auf die Frage: "Ohne Vokale identisch sind ...? A: blumenkind & kolumbien, B: eisbären & brasilien, C: regentonne & argentinien oder D: biologie & bolivien".

Süddeutsche.de: Frau Scholz, Sie hatten größere Schwierigkeiten mit der Frage. Hat Günther Jauch Sie irritiert?

Scholz: Günther Jauch hat damit nichts zu tun, er war supernett. Nachdem klar war, dass ich die Frage nicht begriffen habe - weil sie auch nicht zu begreifen ist -, haben wir das zusammen amüsant abgearbeitet.

Im Internet gibt es jetzt einige, die sich über Sie lustig machen. Lachen Sie mit?

Ja, natürlich. Es war ja, wie Herr Jauch gesagt hat, eine "Dödelfrage". Ich bin kein Dödel. Ich habe versucht, den Schlüssel für die Frage zu finden. Dann habe ich gemerkt, dass ich etwas suche, was nicht zu finden ist, und das hat mich irritiert. An die Frage kann man ja auch nicht normal rangehen. Soll sich das reimen? Soll es zusammengesetzt einen neuen Sinn ergeben?

Haben Sie die Kameras nervös gemacht?

Überhaupt nicht. Ich habe schlicht und einfach nicht kapiert, wohin dieser Buchstabensalat führen sollte. Man stelle sich mal einen anderen, rational denkenden Kandidaten vor, der hätte einen Zettel genommen und die Vokale herausgestrichen und das Ergebnis dann herausgelesen.

Das wäre die Aufgabe gewesen.

Das Problem war definitiv nicht ich, sondern die Frage. Ich habe schon in der Sendung gesagt, dass die Frage "kuddelmuddelig" ist. Ich betreibe grundsätzlich immer eine Sinnsuche, und der Sinn war hier einfach nicht da. Das hat Herr Jauch dann auch so gesagt.

Stellt er nicht absichtlich oft Fragen, um die Kandidaten aufs Glatteis zu führen?

Das sehe ich nicht so. Ich schaue die Sendung regelmäßig und schon sehr lange an. Viele Fragen kann ich ja auch beantworten, mein Allgemeinwissen ist durchaus fundiert und ich habe viel Lebenserfahrung. Aber: Aus Wörtern Vokale zu ziehen und damit gar keine Wörter mehr zu haben, das gab es meines Wissens noch nicht.

Wie kamen Sie auf die Idee, sich zu bewerben?

Ich quizze gerne und dachte mir, na ja, ich kann es ja mal probieren. Es hat 13 Jahre gedauert, bis ich in die Sendung gekommen bin. Jeden Sonntag habe ich angerufen und die Auswahlfragen beantwortet. Nie hat jemand zurückgerufen. Jetzt hat es endlich geklappt.

Letztlich hat der Publikumsjoker Ihnen geholfen. Haben Sie befürchtet, es könne so weitergehen?

Nein, ich war sauer, dass ausgerechnet ich eine so sinnlose Frage bekomme.

Auf wen waren Sie denn sauer?

Auf das Schicksal. Auf den Computer, der mir so eine Frage gibt. Das hätte er auch mal sein lassen können.

Auf sich selbst waren Sie nicht sauer?

Nein. Ich bin schon ganz zufrieden.

Am Freitag, 20:15 Uhr, spielt Eleonore Scholz weiter. Sie steht immer noch bei 2000 Euro. Die richtige Antwort lautet übrigens "C": Streicht man die Vokale, ergeben beide Wörter die - zugegebenermaßen bedeutungslose - Konsonantenreihe "rgntnn".

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