Risse in den stählernen Drehgestellen zahlreicher Waggons haben am Mittwoch zu Problemen bei der U-Bahn geführt. Laut Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) hatten Techniker bei Routineprüfungen die Risse festgestellt - die MVG-Führung hatte daraufhin entschieden, die Wagen aus dem Betrieb zu nehmen und zu überprüfen. Daher standen weniger Fahrzeuge zur Verfügung, weshalb unter anderem auf der Linie U 4 die Züge vom Arabellapark kommend nur bis zum Max-Weber-Platz fuhren. Zudem waren wegen des Fahrzeugmangels viele Züge verkürzt unterwegs.
Insgesamt seien 29 von 976 Drehgestellen der U-Bahn-Baureihen A und B von den Rissen betroffen, sagt Raimund Paul, bei der MVG verantwortlich für das Ressort Schiene. Mittlerweile habe man einen externen Gutachter eingeschaltet und die Firma Bombardier beauftragt, "durch spezielle Tests und Messungen das Rissverhalten zu untersuchen". Zudem soll Bombardier klären, wie die Risse repariert werden können. Dazu bedarf es vermutlich eines speziellen Schweißverfahrens.
"Einzelne Ausfälle" in den nächsten Tagen
Die MVG suche nun eine Spezialfirma, die die Schweißarbeiten durchführen kann, sagte Paul. Um in der Zwischenzeit den Fahrzeugmangel zu mildern, hätten MVG-Techniker bereits damit begonnen, einen Teil der betroffenen Drehgestelle durch Ersatzteile aus dem MVG-Lager in Fröttmaning zu ersetzen und die Züge so "kurzfristig wieder einsatzfähig zu machen".
Bis aber alles wieder rund läuft, kann es weiterhin zu Engpässen im Fuhrpark kommen, räumte Paul ein. Die MVG tue "alles, damit schon ab morgen wieder mehr U-Bahn-Wagen eingesetzt werden können", sagte er am Mittwoch. "Ich kann aber derzeit nicht ausschließen, dass es in den nächsten Tagen noch zu einzelnen Ausfällen kommt." Das hänge ganz zentral davon ab, welche Reparaturmethode der Gutachter letztlich vorschlage.