Loblied auf den FC Bayern:"Mia san mia" mit Pauken und Trompeten

Musizieren im Bayern-Trikot und mit Fan-Schal: Die Münchner Philharmoniker und ihr Chefdirigent Lorin Maazel bringen dem Rekordmeister zum Champions-League-Finale ein ganz besonderes Ständchen.

Von Florian Fuchs

Lorin Maazel ist US-Amerikaner, was an sich schon gegen eine Affinität zum Fußball spricht, in Übersee sind eher andere Sportarten gefragt. Als es nun aber darum ging, dem FC Bayern München für das Finale der Champions League ein Ständchen mit auf den Weg zu geben, hat sich der Maestro trotzdem nicht lange bitten lassen. "Er hat sofort zugesagt", sagt Thomas Berg - und mit den Münchner Philharmonikern und dem Philharmonischen Chor München ein Loblied auf den Rekordmeister angestimmt. Das Video des Auftritts erfreut sich bei Youtube großer Beliebtheit.

"Mit Jupp Heynckes an der Spitze, ist das Triple nah wie nie", heißt es etwa in dem Text, den Musikmanager Thomas Berg gedichtet hat. Als sich abzeichnete, dass der FC Bayern diese Saison richtig erfolgreich werden könnte, hat er zusammen mit Klarinettist Matthias Ambrosius ausgemacht, etwas Großes auf die Beine zu stellen. "Ambrosius hat einen guten Draht zu Maazel, deshalb hat dann auch alles wunderbar geklappt."

Es hat sogar so wunderbar geklappt, dass Maazel in einem alten Trikot des FC Bayern dirigiert und die Mitglieder von Chor und Orchester Schals, Mützen und sonstige Fan-Utensilien des Vereins übergestreift haben. "Holt den Henkelpott nach München, Stern des Südens, Mia san Mia", der Text ist ein wilder Mix aus Schlagworten, die den FC Bayern ausmachen. Genauso durcheinandergemischt sind die Melodien, die der Chor singt: Passend zum Finalort Wembley geht es los mit "God save the Queen", gefolgt von der Bayernhymne und Georg Friedrich Händels "Zadok the Priest" aus den Coronation Anthems, das der europäische Fußballverband Uefa als offizielle Hymne der Champions League adaptiert hat.

Während ein paar besonders kritische Kunstliebhaber in Kommentaren im Internet bereits jammern, dass die Philharmoniker sich zu dem Spaß herabgelassen haben, ist man beim FC Bayern München über den "ganz besonderen Fanclub" hocherfreut. Der Verein hat das Video sogleich auf seine Homepage gestellt, vielleicht wird das Lied bei einem Sieg gegen Borussia Dortmund am Samstag ja zu einem ähnlich erfolgreichen Hit wie etwa der Song "54, 74, 90, 2010" von den Sportfreunden Stiller bei der jüngsten Weltmeisterschaft.

"Spitzenklasse in München hält zusammen", das jedenfalls war das Motto, unter das die Organisatoren das Projekt gestellt haben. "Wir für unseren Teil haben alles getan, um den FC Bayern zum Gewinn der Champions League zu musizieren", sagt Initiator Thomas Berg. Jetzt muss die Mannschaft unter der Regie von Chefdirigent Jupp Heynckes nur noch nachziehen und ein erfolgreiches Spiel hinlegen.

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