Hohe Gefängnisstrafe für Diebin:Erst bestohlen, dann vergiftet

Sie nutzte das Vertrauen ihrer Nachbarn aus und plünderte deren Konto. Damit die Tat nicht aufflog, rührte sie dem Ehepaar anschließend eine hohe Dosis Schlafmittel ins Essen. Dafür wurde eine 29-Jährige jetzt in Müchen zu einer hohen Haftstrafe verurteilt.

Von Christian Rost

Nach einem Gift-Anschlag auf ein Rentner-Ehepaar in Solln muss eine 29-Jährige zehneinhalb Jahre ins Gefängnis. Das Landgericht München I verurteilte Magdalena P. am Freitag wegen versuchten Mordes und lag beim Strafmaß sogar eineinhalb Jahre über der Forderung der Staatsanwaltschaft.

Das Frau, die als Kindermädchen arbeitete und damit 800 Euro monatlich verdiente, hatte das Vertrauen ihrer Nachbarn ausgenutzt und deren Konto geplündert.

Die 70 und 73 Jahre alten Eheleute hatten der Angeklagten während eines Skiurlaubs ihren Wohnungsschlüssel überlassen. Statt nach dem Rechten zu sehen, fing sie einen an ihre Nachbarn gerichteten Bankbrief mit einer neuen EC-Karte ab. Die dazugehörige Geheimnummer fand sie in der Wohnung des Paares.

Bei Einkäufen in der Münchner Innenstadt gab die gelernte Hotelfachfrau mit der Karte schließlich mehr als 7000 Euro aus - vor allem für teure Kleidungsstücke und eine Handtasche. "Ich wollte selbstbewusst durch München gehen", sagte sie vor Gericht.

Damit die Tat nicht aufflog, rührte sie ihren Nachbarn nach deren Rückkehr aus dem Urlaub am 28. März 2012 eine hohe Dosis Schlafmittel in zwei Joghurts. Der Mann und die Frau aßen davon und fuhren noch zu ihrer Turngruppe, wo beide bewusstlos zusammenbrachen. Erst in der Intensivstation des Klinikums rechts der Isar wachten sie wieder auf.

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