63-Jährige vergewaltigt:Aktenzeichen XY sucht nach einem Münchner

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Zwar gibt es ein Phantombild und DNS-Spuren. Die Suche nach dem Mann, der am Brauneck eine Wanderin brutal überfallen ist, verlief bisher trotzdem erfolglos. Jetzt soll das Fernsehen helfen.

Monika Maier-Albang

Seit Ende November sucht die Weilheimer Polizei mit großem Aufwand nach dem "Vergewaltiger vom Brauneck". Bislang ist die "Soko Leitenberg" auf keine wirklich gute Spur gestoßen, doch ein anderer gelöster Kriminalfall gibt den Ermittlern jetzt Anlass zur Hoffnung.

So soll er aussehen, der Mann, der eine 63-Jährige vergewaltigt haben soll. (Foto: Phantombild: Polizei)

Nach einem Fahndungsaufruf in der ZDF-Sendung Aktenzeichen XY nahm die italienische Polizei in der vergangenen Woche bei Bozen den "Schießer" fest- einen 70-jährigen Mann, der in München neun Banken und Supermärkte ausgeraubt hatte.

Ende März wird sich Aktenzeichen XY auch des Vergewaltigungs-Falls vom Brauneck annehmen. Vielleicht gebe es ja eine Parallele, hofft Klaus Schürgers, Sprecher der Weilheimer Polizeidirektion: dass der Täter zwar in München aktiv geworden ist, vielleicht sogar aus der Stadt stammt, aber nicht mehr hier lebt.

Er kennt sich in München aus

Dass der Vergewaltiger sich in München auskennt, daran zweifeln die Ermittler nicht. Der Mann war am 26. November in die Bayerische Oberlandbahn eingestiegen, hatte am Brauneck eine 67-jährige Frau beim Wandern überfallen, sie vergewaltigt und mit Handschellen an einen Baum gefesselt. Die Frau verdankt ihr Leben einem Jäger, der zufällig vorbeikam und ihre Hilferufe hörte.

Die Frau leidet bis heute an den Folgen des Verbrechens. Sie wird psychologisch betreut, ist inzwischen zu ihrer Tochter nach Norddeutschland gezogen und wolle in die alte Wohnung nicht zurück, sagt Schürgers. Denn der Täter war noch am selben Tag zur Wohnung der Frau nach Giesing gefahren, hatte diese ausgeraubt und tags darauf versucht, Geld vom Konto seines Opfers bei der Postbank am Tegernseer Platz abzuheben.

Obwohl das Phantombild dem Aussehen des Mannes sehr nahe kommen dürfte - drei Personen haben ihn beschrieben -, hat es bei der Fahndung bislang nicht weitergeholfen. Schürgers erhofft sich nun Hinweise durch die Ausstrahlung in den Nachbarländern. Zumal auch der DNS-Abgleich bislang ohne Ergebnis verlaufen ist.

Die Polizei hat in den vergangenen Wochen den genetischen Fingerabdruck von Straftätern, die in Oberbayern leben, mit den DNS-Spuren verglichen, die der Täter hinterlassen hat. Etwa 6000 Straftäter stehen auf der Liste der Soko Leitenberg. Wer kein Alibi hat und dem Brauneck-Täter ähnlich sieht, muss eine Speichelprobe abgeben. Dies treffe auf "20 bis 40 Männer pro Tag" zu, sagt Schürgers.

© SZ vom 17.1.2007 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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