Orlando Bloom:Die Waffen eines Kavaliers

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Aus dem Elb wird ein Musketier: Schauspieler Orlando Bloom bereitet sich in München auf seine nächste Rolle vor - die Pressemeute interessiert dieser Tage aber viel mehr für sein Privatleben.

Florian Fuchs

Mit dem Säbel kann er es ja schon, mit dem Bogen sowieso, und auch das Schwert hat er bereits erfolgreich geführt - Orlando Bloom ist ein Multitalent, wenn es ums Kämpfen und überhaupt ums Held sein geht. Er hat sich in "Fluch der Karibik" durch die Meere geschlagen, in "Königreich der Himmel" mimte er einen edlen Ritter und als Elb Legolas setzte er sich in "Herr der Ringe" für das Gute in Mittelerde ein.

Orlando Bloom in München: Der Schauspieler bereitet sich hie rauf seine neue Rolle vor - sein Privatleben interessiert die Journalisten aber viel mehr. (Foto: Reuters)

Jetzt ist er in München, und was macht er da? Zumindest nicht fechten. Denn Blooms nächstes Projekt ist zwar die Neuverfilmung des Klassikers "Die drei Musketiere" - aber den Degen schwingt er dabei nicht.

Da staunt sie, die Pressemeute im Bayerischen Hof. Es ging ja seit Tagen durch die Medien: Bloom ist seit Sonntag in München, Bloom lernt auf dem Gelände der Bavaria Filmstudios das Fechten. "Ich fechte nicht in dem Film. Ich habe größere Waffen", beschied er jetzt die Journalisten auf der Pressekonferenz. Bloom spielt den Herzog von Buckingham, da wird er wohl eher zur Pistole greifen, im Gegensatz zu den anderen Hauptdarstellern des Films. Die kämpfen mit dem Degen, Oscar-Preisträger Christoph Waltz zum Beispiel, der Kardinal Richelieu mimt, Matthew Macfadyen, der Athos spielt, und die übrigen Musketiere natürlich auch.

Nur Bloom muss also nicht trainieren, und selbst auf der Pressekonferenz am Freitagabend haben sie es ihm leicht gemacht. Es ist ja auch ein wenig unglücklich gelaufen für Constantin Film, die den Streifen produziert. Da will das Filmunternehmen über seinen neuen Blockbuster reden, und dann plaudert Blooms Frau Miranda Kerr just an diesem Tag in der spanischen Vogue aus, dass sie schwanger ist. Wer interessiert sich da noch für Musketiere? Also diktiert der Sprecher von Constantin auf dem Podium, dass private Fragen nur von ihm beantwortet werden. Besonderer Schutz für Bloom.

Dabei wären Fragen so passend gewesen. Milla Jovovich, im Film M'lady de Winter, hat ihre kleine Tochter mitgebracht, die sitzt in der ersten Reihe. Bloom lächelt sie an und zwinkert ihr zu, bevor es der Dreijährigen dann doch zu viel wird und ein Kindermädchen sie wieder hinausträgt. Anstatt über Kinder reden also alle darüber, wie toll es ist, bald in Bayern zu drehen und dass ja hier auch das Oktoberfest ist.

Das weiß der Reporter von ProSieben schon, deshalb stellt er eine ganz geschickte Frage. Wie es denn so sei, wenn die Frau schwanger sei und man im fernen Bayern arbeiten müsse. Bloom lächelt und gibt tatsächlich eine Antwort: "Ich werde so oft wie möglich heimfahren. Ich freue mich auf das Kind."

© SZ vom 21.08.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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