Wie wird ein Oldtimer repariert? Und was machen die Mitarbeiter des Deutschen Museums, um einen Bus oder einen Lastwagen für eine Ausstellung zu konservieren? Antworten auf diese Fragen sollen die Besucher künftig im Verkehrszentrum erhalten. Und zwar nicht nur theoretisch. In den Ausstellungshallen auf der Theresienhöhe soll eine gläserne Restaurierungswerkstatt errichtet werden. Besucher des Museums können dann nicht nur Autos, Straßenbahnen und Züge bestaunen und betreten, sondern auch täglich dabei zuschauen, wie die Restauratoren an den Fahrzeugen arbeiten.
Derzeit ist die Kfz-Werkstatt des Deutschen Museums noch auf der Museumsinsel untergebracht, und bisher war sie für Besucher nicht zugänglich. Der Umbau im Verkehrszentrum soll im September beginnen, der genaue Termin für den Umzug steht noch nicht fest, derzeit wartet das Museum noch auf die Baugenehmigung. Vielleicht könne man das Projekt in einem Jahr eröffnen, sagt Gerrit Faust, Sprecher des Deutschen Museums. Die gläserne Restaurierungswerkstatt soll in Halle 3 errichtet werden und sich über zwei Etagen erstrecken. Der Tag der offenen Werkstätten am vergangenen Samstag habe gezeigt, dass es bei den Besuchern großes Interesse daran gebe, die Arbeit hinter den Kulissen des Museums kennenzulernen, so Faust.
Das Zweigmuseum des Deutschen Museums wurde 2003 in den ehemaligen Messegebäuden auf der Theresienhöhe eröffnet. In den drei denkmalgeschützten Hallen geht es um historische und aktuelle Verkehrsmittel, vom Fahrrad über die Kehrmaschine und den ICE bis hin zum Helikopter. Seit der Eröffnung vor 15 Jahren haben durchschnittlich 100 000 Menschen pro Jahr das Zentrum besucht. Und die Zahlen steigen. Im vergangenen Jahr kamen 125 000 Besucher. Die Ausstellung ist unterteilt in drei Themenbereiche: Stadtverkehr, Reisen und Mobilität und Technik. "Die bedeutenden Automobile und die Eisenbahnen sind natürlich immer noch die Stars", sagt Bettina Gundler, Leiterin des Verkehrszentrums. Das Verkehrsmuseum feiert sein 15-jähriges Bestehen an diesem Sonntag mit einem großen Fest. Dieses findet von 10 bis 20 Uhr am Bavariapark 5 statt. Der Eintritt ist frei.
Der Generaldirektor des Deutschen Museums, Wolfgang M. Heckl, hegt noch weitere Zukunftspläne. Denkbar sei eine Teststrecke für autonomes Fahren, die am Verkehrszentrum endet. Konkrete Pläne gebe es noch nicht, aber man sei bereits mit verschiedenen Leuten darüber im Gespräch.