Zeitschriftenabos im Internet:Erster E-Kiosk am Markt

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Ex-Focus-Chef Ebertowski startet mit Partnern ein elektronisches Angebot. Kunden sollen mit Flat-Abos gelockt werden.

Gregory Lipinski

Walter Quadt, Mitbegründer des Kundenbindungssystems Miles & More, und Thorsten Ebertowski, Ex-Verlagsleiter des Focus, starten einen eigenen verlagsunabhängigen Dienstleister, um Zeitungen und Zeitschriften in Print, digitaler Form und als E-Books zu vertreiben. Der Name: OnlineKiosk.

(Foto: online.sdeauto)

"Unsere Plattform ist seit dem 28. März on air", betont Quadt, der sich erstmals zu dem neuen Angebot äußert. Der neue E-Kiosk hat mehr als 300 Printtitel sowie zehn digitale Ableger im Angebot, das regelmäßig mit Produkten der Verlage aufgestockt wird. Pünktlich zum Start der Frankfurter Buchmesse im Oktober kommen E-Books hinzu. Damit ist das Duo vor allen Wettbewerbern als Erster mit einem E-Kiosk am Markt. So will auch der Medienkonzern Bertelsmann über seine Gruner + Jahr-Vertriebstochter dpv sowie die Direct Group eine entsprechende Plattform für Bücher und Zeitschriften aufbauen. Sie soll aber erst "in den Sommermonaten" starten, so eine dpv-Sprecherin. Einen genaueren Zeitpunkt nannte sie nicht. Demnächst sollen Partner bekannt gegeben werden.

Quadt hält über die Ansenso GmbH 50 Prozent an der OnlineKiosk GmbH, die andere Hälfte besitzt Christian Rehm, der einst auch Miles & More mitbegründete, über die Connectare Marketing GmbH. Ebertowski berät zunächst, will sich aber zu einem späteren Zeitpunkt an OnlineKiosk beteiligen. Wie hoch diese Beteiligung ausfällt, ist noch offen. Inzwischen haben sich alle namhaften deutschen Verlage bereit erklärt, ihre Printprodukte über den Newcomer zu vertreiben. Dazu gehören unter anderem Axel Springer, der Spiegel-Verlag sowie das Münchner Verlagshaus Hubert Burda, aber auch Gruner + Jahr selbst.

Flat-Abo für Zeitschriftentitel

Lediglich beim Vertrieb digitaler Ableger fehlen die Zusagen von Spiegel und Bauer Media. Mit der Zusage von G+J, die verlagseigenen Produkte über OnlineKiosk zu vertreiben, zeigt sich, dass sich in der deutschen Verlagsszene eine Vielzahl von E-Kiosken etablieren dürfte. Sie werden sich in zwei Lager spalten, meint Walter Quadt: die verlagsgebundenen sowie die unabhängigen Anbieter. Ex- Focus-Chef Ebertowski startet mit Partnern ein elektronisches Angebot. Kunden sollen mit Flat-Abos gelockt werden.

Die OnlineKiosk GmbH lockt zudem ihre Kunden mit einem neuen Service. "Wir sind das erste Unternehmen, das für Zeitschriftentitel ein Flat-Abo anbietet. Das ist ein Meilenstein für die Branche", meint Ebertowski. Käufer eines Flat-Abos können jederzeit Titel abbestellen und zu einem anderen wechseln. Allerdings müssen sie dabei eine bestimmte Mindestlaufzeit beachten. Bei Wochenzeitschriften beträgt sie 13, bei den 14-täglichen Titeln sieben und bei Monatsblättern vier Wochen.

Das Flat-Abo gibt es in drei Preisklassen. "Unser Konzept für das Flat-Abo steht und wird demnächst umgesetzt", so der frühere Focus-Verlagsleiter. Zur Finanzierung von Marketingaktionen sowie für weiteres Know-how sind die Gesellschafter bereit, einen strategischen Partner aufzunehmen. "Wir suchen vor allem Unternehmen, die über ein großes Adresspotenzial verfügen", so Ebertowski. Als Beispiel nannte er Mobilfunkdienstleister. Er führe bereits Gespräche mit Interessenten. Namen nannte er aber nicht.

© W & V vom 10. Juni 2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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