Urheberrechtsstreitereien sind nicht erst seit dem Fall der 17-jährigen Autorin Helene Hegemann (Axolotl Roadkill) ein auffälliges Thema der unterhaltenden, bildenden und darstellenden Kunst.
Gerade wirft eine in Zürich geborene Historikerin - ihr Name ist Marita Krauss, sie ist Professorin für Bayerische und Schwäbische Landesgeschichte in Augsburg - einer Produktionsfirma vor, den Stoff eines Zweiteilers für das ZDF gestohlen zu haben.
Der Film (in der Hauptrolle mit Heike Makatsch) heißt: Dr. Hope - Eine Frau gibt nicht auf. Krauss kennt sich mit Dr. Hope Bridges Adams Lehmann aus. Sie hat über sie, eine der ersten deutschen Ärztinnen, zwei Sachbücher geschrieben.
Relative Person der Zeitgeschichte
Als sie hörte, dass das Unternehmen Hofmann&Voges aus dem Leben der couragierten Medizinerin einen Fernsehstoff entwickeln will, meldete sie sich. Einen Beratervertrag, so sagt Produzent Mischa Hofmann zur Süddeutschen Zeitung, habe man Krauss sogar geben wollen. Doch die Professorin habe weitere umfassende Rechte reklamiert, weshalb es zu keiner Zusammenarbeit gekommen sei.
Ein Plagiat, so Hofmann, liege nicht vor. Hope Bridges Adams Lehmann sei eine relative Person der Zeitgeschichte, die Fakten seien nicht schutzfähig, das Buch von Krauss sei nur eine von vielen Quellen. Der Film soll im März ausgestrahlt werden.