Größter Nervfaktor damals: "Now this is a story all about how // my life got flipped, turned upside down." Das war natürlich nur ein Spaß: Die Titelmusik zum Prinz von Bel-Air nervt nicht. Man liest die Liedzeilen, hört die Melodie im Kopf, und es wird einem ein bisschen warm ums Herz. Vor dem inneren Auge tauchen auf: die Sonne von Kalifornien, die Villa der Familie Banks, der auf seine steife Art lustige Butler Geoffrey und, natürlich, Will Smith. Wenn überhaupt jemand genervt hat damals, war es Wills Cousin Carlton, der zu kurz geratene Snob. Im Laufe der Zeit hat man aber auch ihn liebgewonnen.
Die Serie hat nur eine Chance, wenn Will Smith eine Hauptrolle übernimmt. Ziemlich genial schon damals: die Hauptrolle einer Serie zu spielen und ihr den eigenen Namen zu geben. Noch heute wird Smith auf der ganzen Welt auf die Rolle angesprochen. "Wegen dieser Sache kennen sie mich überall", sagte er in einem Interview. Smith ist der "Fresh Prince" - deswegen kann es auch nur mit ihm eine Neuauflage geben.
Ideen für den Plot: Will besitzt jetzt die Villa in Bel-Air. (Am Ende der letzten Staffel ist der Rest der Familie ja nach New York gezogen.) Er ist Single, immer noch ein lockerer Typ, aber auch fleißig und erfolgreich - wahrscheinlich als Manager eines Plattenlabels. Onkel Phil ist inzwischen verstorben (wie Darsteller James Avery im echten Leben), das ist der Trauerfall, den die Familie zu bewältigen hat - und der sie wieder zusammenbringt. Aus New York trudeln ein: der spießige Carlton, seine verhätschelte Schwester Hilary und die kleine Ashley, die Sängerin geworden ist. Die Dynamik im Haus ist dieselbe - nur die Rolle des coolen Ghettokids müsste neu besetzt werden. Vorschlag: Tyler James Williams aus Alle hassen Chris.
Wird daraus was? Eher nicht. Der Prinz von Bel-Air lebte vom Flair der frühen 90er Jahre. Den unmöglichen Klamotten, in denen vor allem Will und sein Kumpel Jeff rumturnten. Von Nintendo, Baseball-Caps, bunten Jogginghosen und unglaublich weiten Anzügen. Und vom Optimismus, den es so nur in dieser Zeit gegeben hat. Alles war gut - und wurde immer noch besser. Das passt nicht recht in die düstere Gegenwart.