Wahl im ORF:Der neue, alte General

Vor ihm gab es nur einen mit mehr als einer Amtszeit: Der lang umstrittene Alexander Wrabetz bleibt Generaldirektor des ORF. Trotz einiger Enthaltungen.

Michael Frank

Der Stiftungsrat des Österreichischen Rundfunks (ORF) hat an diesem Dienstag in Wien den bisherigen Generaldirektor Alexander Wrabetz für fünf Jahre in seinem Amt bestätigt. Wrabetz bekam 29 der 35 Stimmen.

Alexander Wrabetz reelected

29 von 35 Stimmen: Kurz nach seiner Wiederwahl als ORF-Generaldirektor spricht Alexander Wrabetz mit Journalisten.

(Foto: dpa)

Der lange heftig umstrittene alte und neue Intendant der einzigen öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt Österreichs hatte zwar sechs Gegenkandidaten, die aber durchwegs als zu leichtgewichtig befunden wurden. So blieben am Ende sechs Enthaltungen.

Der 51-jährige Wrabetz ist nun nach Gerd Bacher der einzige "General" des ORF, dem mehr als eine Amtszeit vergönnt sein wird. Bei seiner ersten Wahl 2006 hatte er Monika Lindner abgelöst, die von einer breiten Bürgerbewegung aus dem Amt gehebelt worden war. Sie galt damals als ÖVP-hörig.

Wrabetz wurde zuletzt vorgeworfen, er habe sich mit SPÖ-Leuten über Teilnehmer von Diskussionssendungen beraten. Am Ende erschienen diese Anwürfe eher eine Wichtigtuerei des jugendlichen Vorsitzenden des SPÖ-Freundeskreises im Stiftungsrat, mit dem die kritisierten Absprachen stattgefunden haben sollen.

Jetzt stimmten offenbar die Parteigänger der Großkoalitionäre SPÖ und ÖVP, die Grünen sowie diverse Unabhängige für Wrabetz. Er bekam mehr Stimmen als 2006.

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