Es entbehrt für einen Schauspieler nicht einer gewissen Tragik, wenn er an eine Rolle gerät, die durch ihren Erfolg alles überstrahlt, was er sonst so leistet.
Da konnte John Hillerman in späten Jahren noch so oft auf seine Auftritte in Kinoklassikern wie Bogdanovichs Is' was, Doc? oder Polanskis Chinatown verweisen - für das Publikum blieb er stets der schrullige Brite Jonathan Quayle Higgins III, der in den Achtzigern in der US-Fernsehserie Magnum vom flatterhaften Titelhelden (Tom Selleck) ein ums andere Mal an den Rand des Wahnsinns getrieben wurde.
Higgins war der Sidekick in der seltsamen Paarung, was die Zuschauer nicht daran hinderte, ihm bevorzugt die Sympathien zuzuschustern. Im Prinzip funktionierte das Zusammenspiel von Magnum und Higgins nach dem klassischen Odd-Couple-Muster, das man hierzulande kennt von Hans-Joachim Kulenkampff und seinem Butler Martin Jente oder vom Duo Harald Schmidt und Herbert Feuerstein.
Selbst die Tatsache, dass Hillerman gar kein Brite war, konnte die Verehrung für seinen Higgins kaum schmälern. Es fütterte eher seinen Seriencharakter, der davon lebte, als pedantischer Verwalter am Spielort Hawaii ohnehin fehl am Platze zu sein. Am Donnerstag ist Hillerman in seiner Heimat Texas im Alter von 84 Jahren gestorben.