Umstrittene Personalie:Geheime Wahl

Umstrittene Personalie: Marc Jan Eumann.

Marc Jan Eumann.

(Foto: PR)

Der Kölner Medienanwalt Markus Kompa klagt gegen die Kür von Marc Jan Eumann zum LMK-Chef. Kompa, selbst als Kandidat abgelehnt, kritisiert den Findungsprozess als intransparent und spricht von "Ämterpatronage".

Die umstrittene Wahl des SPD-Politikers Marc Jan Eumann zum neuen Direktor der rheinland-pfälzischen Landesmedienzentrale (LMK) bekommt ein gerichtliches Nachspiel. Das Verwaltungsgericht in Neustadt an der Weinstraße bestätigte, dass gegen den Ablauf der Wahl ein Eilantrag eingereicht worden sei. Der Kölner Medienanwalt Markus Kompa hatte am Dienstag mitgeteilt, er habe rechtliche Schritte eingeleitet, weil er bei der Abstimmung nicht als Kandidat zugelassen und der Posten nicht öffentlich ausgeschrieben worden war.

Die Landeszentrale für Medien und Kommunikation habe die Vakanz des gut dotierten Postens "nur vage kommuniziert", daher sei die Suche nach geeigneten Bewerbern "praktisch nur Insidern bekannt gewesen", heißt es in einem Rundschreiben des Anwalts. Die LMK-Versammlung, ein 42-köpfiges Gremium, habe "eine erstaunlich geheime Findungskommission eingesetzt, welche der Versammlung nur einen einzigen Kandidaten kurz vor dem Wahlgang präsentierte". Kompas eigene, ursprünglich offenbar als Satireaktion gedachte Bewerbung wurde von dem Gremium als nicht mehr fristgerecht eingestuft und nicht zur Abstimmung gestellt.

Der Anwalt wirft der LMK-Versammlung eine "offensichtlich parteipolitische Ämterpatronage" vor, da vorab keine Bewerbungsfristen bekannt gegeben worden seien und die Versammlung auch über Eumanns Kandidatur offiziell erst am Tag der Wahl informiert worden sei. Der frühere nordrhein-westfälische Medienstaatssekretär war vergangene Woche mit knapper Mehrheit gewählt worden.

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